Kommentar-Echo zum Energiegipfel: Ernüchternd

n-tv: Viel Zeit haben wir nicht mehr

Das ist das eigentlich Ärgerliche: Wer von diesem Gipfel wenigstens ansatzweise Lösungswege erwartet hat…, der ist mal wieder bitter enttäuscht worden. Das, was als große Einigung herauskommt, von der Kanzlerin stolz verkündet: Wir sind (in einem) und wollen einen ständigen Dialog – das reicht doch hinten und vorne nicht. Was man braucht, ist eine wachsende Übereinstimmung aller Beteiligten (über die) Notwendigkeit und (über die) Machart und Möglichkeit dieser Wende – und dann ein ständiges Handeln. Hier ist nicht viel passiert… Viel Zeit haben wir nicht mehr. (Heiner Bremer)

SWR2: Popanz der angeblich explodierenden Strompreise

…Warum werden pausenlos Ängste vor angeblich unbezahlbaren Strompreisen geschürt?… Weil die Energiewende mehr ist als nur der Atomausstieg. Weil es um eine neue industrielle Revolution geht und weil sich ein Milliardenmarkt neu sortiert. Dass da die unterschiedlichsten Interessen im Spiel sind, versteht sich von selbst – hier die traditionellen Energiekonzerne, da die Ökostrombranche… und dazwischen die Politik mitten im Wahlkampf. Da wird Verantwortung hin- und hergeschoben…

Aber keiner will sich für steigende Preise haftbar machen lassen, denn daraus könnte ja der politische Gegner Kapital schlagen. Nur, damit wir uns nicht falsch verstehen, natürlich ist es für uns Privatabnehmer ärgerlich, wenn fallende Kosten an den großen Strombörsen nicht an die Kunden weitergereicht werden…, wenn die große Industrie auf Kosten des kleinen Mannes entlastet wird und… wenn RWE, Vattenfall, E.ON und Co. im Jahresrhythmus an der Preisschraube drehen.

Aber wir sollten immer daran denken, dass mit dem Popanz der angeblich explodierenden Strompreise auch Politik gemacht wird und dass die Ängste… auch dazu benutzt werden, das Jahrhundertprojekt Energiewende in Verruf zu bringen. Dabei sind die Energiekosten schon vor Fukushima regelmäßig gestiegen… Schon damals galt: Am besten ist es, Strom zu sparen, anstatt auf die Politik zu hoffen. (Stephan Ueberbach)

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