2. Quantität und Entwicklungsperspektive
Vor allem in der Industrie existieren viele Kraftwerke, die zur Deckung der eigenen Stromnachfrage eingesetzt werden. Zum einen erreichen der Strom- und Wärmebedarf hier Größenordnungen, die die Investition in kapitalintensive Anlagen rechtfertigen. Zum anderen ermöglichen die verhältnismäßig stetigen Lastprofile produzierender Betriebe und der gleichzeitige Bedarf an Strom und Wärme eine hohe Auslastung der hauptsächlich eingesetzten, meist hoch effizienten KWK-Anlagen. Aber auch bei kleinen Betrieben und privaten Haushalten wird die Eigenerzeugung z. B. auf Grund steigender Strompreise, deutlich gesunkener Kosten von Photovoltaik-Anlagen oder der Förderung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zunehmend interessant. Perspektivisch sorgt vor allem die steigende EEG-Umlage dafür, dass die Eigenstromerzeugung auch gegenüber der Besonderen Ausgleichsregelung immer attraktiver wird – was wiederum zu einer Erhöhung der EEG-Umlage führt. Im Hinblick auf die EEG-Umlage handelt es sich also um einen selbstverstärkenden Effekt.
Die gesamte eigenerzeugte Strommenge wird im Rahmen der EEG-Mittelfristprognose der Übertragungsnetzbetreiber auf rund 56 TWh im Jahr 2013 geschätzt. Zunehmend werden insbesondere KWK- und PV-Anlagen nicht nur für Industriebetriebe, sondern auch für relativ kleine Verbraucher, wie z. B. Hotels interessant. Laut einer aktuellen IHK-Umfrage plant jedes dritte Unternehmen eigenen Strom zu erzeugen oder tut dies bereits.