Bundespresseamt: Netzausbau beschleunigen
In Deutschland ändert sich die Struktur der Stromerzeugung in den kommenden Jahren erheblich: Erneuerbare Energien werden ausgebaut, die verbliebenen Kernkraftwerke bis 2022 abgeschaltet und konventionelle Kraftwerke an neuen Standorten errichtet. Das macht es nötig, Strom über weite Strecken zu transportieren. Insbesondere der im Norden Deutschlands erzeugte Strom aus Windenergieanlagen und neuen konventionellen Kraftwerken muss zu den Verbrauchsschwerpunkten im Süden und Westen geleitet werden.
Die Bundesregierung hat deshalb im Dezember 2012 weitere Maßnahmen beschlossen, um den Stromnetzausbau zu beschleunigen. Kernstück ist der Bundesbedarfsplan. Er enthält alle notwendigen Modernisierungsmaßnahmen der nächsten zehn Jahre. Wenn Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben, können die konkreten Planungen beginnen.
Bundesbedarfsplan sichert Stromübertragung
Der Bundesbedarfsplan schreibt 36 Vorhaben fest, die energiewirtschaftlich notwendig und besonders vordringlich sind. Der Plan basiert auf dem zehnjährigen Netzentwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber. Der Netzentwicklungsplan sieht bundesweit 2.800 Kilometer neuer Trassen vor. 2.900 Kilometer bestehender Leitungen sind zu verbessern und zu verstärken. Die Kosten liegen geschätzt bei zehn Milliarden Euro, ohne die eventuellen Mehrkosten für Erdkabel.
Ein großes Vorhaben – da ist es besonders wichtig, dass Bund und Länder gemeinsam agieren. „Die Trassen laufen immerhin durch die gesamte Republik – durch ganz Europa. Da darf nicht autonom gehandelt werden“, betonte Rösler. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Vorhaben des Bundesbedarfsplans sollen schneller als üblich voranschreiten. Aus diesem Grund wird das Bundesverwaltungsgericht die Instanz für Klagen gegen die Vorhaben sein.