Nestlé weit vor Kellogg’s

Problem Landgrabbing

Vielmehr analysierte die Organisation die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen, um herauszufinden, wie wichtig sie Frauenrechte, Entlohnung und Behandlung von Bauern und Arbeitern, Klimawandel, Transparenz und Wasserverbrauch zumindest auf dem Papier nehmen. Besonders schlecht schnitten die Konzerne bei der Frage ab, wie sie verhindern, dass durch Pacht und Kauf von Feldern die ländliche Bevölkerung ihrer Lebensgrundlagen beraubt wird – das sogenannte Landgrabbing. Danach erstellten sie ein Ranking. Am besten schnitt Nestlé ab, gefolgt von Unilever, Coca Cola, Pepsico, Mars, Danone, Mondelez (z.B. Milka, Toblerone), General Mills (z.B. Häagen-Dazs), am schlechtesten schnitten Kelloggs und Associated British Foods (z.B. Mazola) ab.

Die geprüften Unternehmen reagierten unterschiedlich auf das Ranking. Bereits während der Erstellung der Studie konfrontierte Oxfam die Konzerne mit einzelnen Ergebnissen und arbeitete die Antworten mit ein. Kontakte gibt es ohnehin, mit der Unilever Foundation etwa arbeitet Oxfam bereits in Sachen Armutsbekämpfung bei einzelnen Projekten zusammen.

Nestlé nutzte das positive Image des ersten Platzes, ging in die Offensive und kündigte unter anderem an, zu untersuchen, wie sich das Leben von Frauen in der Kakaobranche verbessern lässt. Associated British Foods (ABF), auf dem letzten Platz gelegen, reagierte dagegen in der britischen Zeitung Guardian vergrätzt. „Die Idee, dass ABF einen ‚Schleier der Geheimhaltung‘ benutzt, um die ‚menschlichen Kosten‘ seiner Lieferkette zu verbergen, ist schlicht lächerlich“, zitiert das Blatt einen Unternehmenssprecher, der auf entsprechende Vorwürfe von Oxfam reagierte. Die meisten Konzerne verwiesen auf ihre bereits bestehenden Hilfsprojekte und kündigten weitere Verbesserungen an.

Laut Oxfam ist das Ranking das erste dieser Art im Nahrungsmittelsektor. In anderen Branchen gibt es bereits ähnliche Vergleiche, etwa im IT-Bereich oder der Bekleidungsindustrie.
->Quelle: www.oxfam.de