Zwischen 22.000 und 66.000 Krebsfälle nach Fukushima

IPPNW legt neue Analyse vor

Kurz vor der Bundestagsdebatte über die Atomenergiepolitik am 15.03.2013 legte die atomkritische Ärzteorganisation eine neue Analyse zu den Folgen von Fukushima vor, um die politischen Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Reports von WHO und IPPNW zu informieren, die nur auf den ersten Blick völlig widersprüchlich erscheinen.

Ein Hintergrundpapier der IPPNW-Autoren Henrik Paulitz, Winfrid Eisenberg und Reinhold Thiel erläutert, wie die gewählten Ausgangsdaten und Grundannahmen zu unterschiedlichen Ergebnissen bei den zu erwartenden Krebserkrankungen in Japan führen. Die Analyse zeigt, dass unter Verwendung der Daten und Annahmen der Weltgesundheitsorganisation WHO mit rund 22.000 Krebserkrankungen zu rechnen ist. Werden die Annahmen nach dem Stand der Wissenschaft realitätsnäher gewählt, so ergeben sich auf der Grundlage der WHO-Daten 66.000 zu befürchtende Krebserkrankungen.

Damit sind die Differenzen zum unlängst veröffentlichten IPPNW-Report, der sich auf andere offizielle Ausgangsdaten stützt, wissenschaftlich nachvollziehbar und begründbar.

Sowohl aus dem WHO- als auch aus dem IPPNW-Report ergibt sich übereinstimmend, dass in Japan mit mehreren zehntausend Krebserkrankungsfällen aufgrund der Atomkatastrophe von Fukushima gerechnet werden muss. Das Spektrum liegt zwischen 20.000 und 120.000 Krebsfällen.

Weitere IPPNW-Berechnungen auf WHO-Datenbasis vom 14. März 2013
In Japan 22.000 – 66.000 Krebserkrankungen zu erwarten
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Fukushima/Fukushima_Erwartete_Krebserkrankungen_Japan_mit_WHO-Daten.pdf

IPPNW-Report vom 06.03.2013
http://www.fukushima-disaster.de/deutsche-information/super-gau.html

WHO-Bericht „Health risk assessment“ vom 28.02.2013
http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/78218/1/9789241505130_eng.pdf
->Quelle: ippnw.de