Energiespeicherung zu etablierter Energieressource machen
„Erweiterung der Mitgliederbasis, Organisation und Unterstützung neu gegründeter Arbeitsgruppen am Standort Berlin sowie Ausbau von Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Verbänden und Interessengruppen“ – das waren wichtige Beschlüsse der ersten Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Energiespeicher (BVES ) am Rande der Energy Storage Konferenzmesse in Düsseldorf. 56 Vertreter von mehr als 40 Mitgliedsunternehmen und neun persönliche Mitglieder nahmen an der Versammlung teil – unter ihnen Branchenführer im Bereich Cleantech wie Technologiehersteller, Projektentwickler, Systemintegratoren und Berater.
Hohe politische Aufmerksamkeit angestrebt
Einig war man sich darin, dass der BVES schnell hohe politische Aufmerksamkeit erreichen muss. Als Ziel nannte es die Versammlung zudem, die Energiespeicherung zu einer etablierten Energieressource zu machen, um so die beschleunigte Anwendung von Technologien zu erneuerbaren Energien zu fördern und die Stromversorgung effizienter, verlässlicher, preisgünstiger und sicherer zu gestalten. Arbeitsgruppen sollen die Positionen des BVES auch nach außen deutlich machen. Abschließend stellten die Mitglieder fest, dass den Speichertechnologien als wesentlichen Bausteinen der Energiewende bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden sei.
BVES-Gründungspräsident Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), betonte, dass ohne gute Vernetzung und ohne Ausbau dezentraler wie auch zentraler Speichersystemeneine die Energiewende hin zur effizienten Nutzung von 100 Prozent erneuerbarer Energie nicht möglich sei: „Besonders der Ausbau der Speichersysteme hat bisher noch nicht die nötige Aufmerksamkeit in der Forschung wie auch in der Markteinführung gefunden. Es sei bedauerlich, dass das von Bundesumweltminister Altmaier vorgeschlagene Marktanreizprogramm für dezentrale Stromspeicherung in Verbindung mit Photovoltaiksystemen noch nicht als Gesetz verabschiedet wurde.
Modellrechnung für 100-prozentige EE-Versorgung
Weber stellte anschließend im kleinen Kreis eine Modellrechnung für eine kostenoptimierte, 100-prozentige Versorgung Deutschlands mit erneuerbarer Energie vor. Dazu sei der Ausbau von je 200 Gigawatt Wind und Photovoltaik nötig, verbunden mit dem Ausbau lang- und kurzfristiger, auch dezentraler Speichersysteme. Als langfristige Speicher kämen besonders Wärmespeicherung, Pumpspeicherwerke, regelbare Talsperren und die Erzeugung von Wasserstoff (Power-to-Gas: Überschussstrom aus Wind und Sonne) infrage. Das Szenario zeige nach Expertenmeinung, dass Strom zu den heutigen Kosten möglich sei.
->Quelle: bves.de