Nicht gelungen, Wettbewerbsfähigkeit herzustellen
„Bosch steigt aus dem Geschäftsfeld kristalline Photovoltaik aus“ teilte lapidar eine Presseerklärung des Konzerns mit. Die Produktion von Ingots, Wafern, Zellen und Modulen werde Anfang 2014 eingestellt; soweit möglich sollten einzelne Bereiche verkauft werden. Sämtliche Entwicklungs- und Vertriebsaktivitäten würden ebenfalls beendet. Das Modulwerk in Venissieux, Frankreich, solle veräußert werden. Die ursprünglich in Malaysia geplante Fertigung werde nicht aufgebaut. Bosch plane die Anteile an der aleo solar AG zu verkaufen. Allerdings: „Die Bosch Solar CISTech GmbH in Brandenburg/Havel wird unverändert als Entwicklungsaktivität für die Dünnschichttechnologie weitergeführt; die weitere Ausrichtung wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden“, so die Erklärung weiter.
Bosch Solar Energy sei es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit des Bereiches herzustellen. Nahezu die gesamte Branche schreibe aufgrund inzwischen immenser weltweiter Überkapazitäten tiefrote Zahlen. „Trotz umfangreicher Maßnahmen zur Senkung der Herstellkosten im vergangenen Jahr konnten wir den Preisverfall bis 40 Prozent nicht kompensieren“, so Dr. Stefan Hartung, Aufsichtsratsvorsitzender der Bosch Solar Energy AG und Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH mit Zuständigkeit für den Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik. Wie bereits im Januar 2013 veröffentlicht, beliefen sich die Verluste des Geschäftsbereiches Solar Energy im vergangenen Jahr auf rund eine Milliarde Euro. Der Geschäftsbereich beschäftige derzeit rund 3.000 Mitarbeiter, davon rund 850 Mitarbeiter bei aleo und rund 150 Mitarbeiter bei CISTech.
„Bosch hat in den vergangenen Monaten alle Aspekte des Solar-Geschäfts im Hinblick auf weitere Fortschritte bei der Technologie, bei Kostensenkungspotenzialen sowie bei der strategischen Ausrichtung umfassend geprüft. Dazu gehörten auch Gespräche mit potenziellen Partnern. Allerdings ergab sich aus keiner dieser Möglichkeiten eine wirtschaftliche und langfristig tragfähige Lösung für den Geschäftsbereich Solar Energy. Dies bedauern wir sehr“, erläuterte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch. „Uns ist bewusst, dass den Mitarbeitern eine schwierige Zeit bevorsteht. Wir werden gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern nach möglichst verträglichen Lösungen suchen. Wir wissen das große Engagement unserer Mitarbeiter bei Solar Energy zu schätzen, die im vergangenen Jahr auf allen Gebieten hart für die Zukunft des Bereiches gekämpft haben. Dafür danken wir ihnen. Dennoch haben wir leider gemeinsam keine dauerhaft wirtschaftliche erfolgreiche Situation erzielen können“, ergänzte Hartung.