Methane Cracking-Projekt des IASS – Rubbia besuchte KIT
Der wissenschaftliche Direktor des Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Carlo Rubbia, und die Mitglieder seiner Forschungsgruppe zu Methane Cracking besuchten am 21.03.2013 das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Dort arbeiten Forscher des Karlsruher Flüssigmetalllabors KALLA, des Instituts für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik (IHM) und des Instituts für Angewandte Materialwissenschaften-Werkstoffprozesstechnik (IAM-WPT) im Rahmen der wissenschaftlichen Kooperation von IASS und KIT am experimentellen Versuchsaufbau zum sogenannten Methane Cracking (siehe: solarify.eu/methanspaltung-methane-cracking), einer Technologie, die Methan in seine atomaren Bestandteile zerlegt.
Im Gegensatz zu den derzeitigen kommerziellen Wasserstoff-Produktionsmethoden wird dabei kein CO2 frei – eine alternative Methode, natürliches Gas zu nutzen. Die IASS-Forschungsgruppe entwickelt nämlich auf der Grundlage eines Flüssigmetall-Blasensäulenreaktors, der eingeleitetes Methan unter hoher Temperatur in Wasserstoff und elementaren Kohlenstoff aufspaltet, ein neuartiges Verfahren zur industriellen Anwendung der Methan-Spaltung. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Energieerzeugung über den Transportsektor bis hin zu industriellen Prozessen, die Wasserstoff als Ausgangsstoff nutzen.
Fossile Brennstoffe ohne Kohlendioxid
Aus fossilen Brennstoffen Energie gewinnen, ohne dabei den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu verursachen – diese Vision könnte durch das Forschungsprogramm „Verbrennung von Methan ohne CO2-Emissionen“ Wirklichkeit werden. Seit Ende 2012 ist das KIT Partner in dem Programm, das zum Cluster „Erdsystem, Energie und Umwelt“ (E³) am IASS gehört. „Dies ist ein wirklich zukunftsweisendes Experiment mit dem Ehrgeiz, fossile Energieträger zu nutzen, ohne dass CO2 frei wird“, sagte Rubbia im Rahmen seines Besuchs am KIT.
Wasserstoff ist ein aussichtsreiches künftiges Medium für Energiespeicherung und -transport. Nachdem Wasserstoff aber keine Primärenergieform ist, so wie Öl oder Erdgas, muss man zur Herstellung erst Energie investieren. Dabei gibt es verschiedene Methoden, um ihn aus seiner gebundenen Form, nämlich in Wasser oder in Kohlenwasserstoffen wie in Erdöl, Erdgas oder Kohle, abzuspalten. Bei herkömmlichen Trennverfahren entsteht Kohlendioxid. Die heutige weltweite Wasserstoffproduktion verursacht rund fünf Prozent der globalen CO2-Emissionen. Die Forschungen an einer CO2-freien Produktion sind ein wichtiger Schritt hin zum Aufbau einer klimafreundlichen Wasserstoffwirtschaft.