Kohlestrom-Überschuss verantwortlich für Export – nicht EE
Dieser These widersprach der Wiesbadener Wirtschaftsingenieur Lorenz Jarass: Verantwortlich für den Exportüberschuss seien weniger die gewachsenen erneuerbaren Energien, sondern die Tatsache, dass die meisten Kohlekraftwerke nicht abgeschaltet würden. Bei einer Tagung zum Thema Netzausbbau im DIW-Berlin sagte Jarass am 05.04.2013, eigentlich werde der überflüssige Kohlestrom exportiert.
BDEW: Keine Versorgungssicherheit
„Wir haben beim Stromaustausch ins Ausland im vergangenen Jahr einen historischen Höchstwert erreicht. Darauf hat der BDEW bereits im Januar hingewiesen“, so eine Presseerklärung des BDEW. „Das starke Wachstum der Erneuerbaren Energien sorgt dafür, dass Gas- und teilweise auch Steinkohlekraftwerke zunehmend aus der Merit Order, also der Reihenfolge der Kraftwerkseinsätze nach Wirtschaftlichkeit, gedrängt werden. Durch die zunehmend gekoppelten Märkte führt dies in unseren Nachbarländern dazu, dass Gaskraftwerke abgeschaltet wurden, insbesondere in den Niederlanden, und im Gegenzug günstigerer Strom aus Deutschland bezogen wurde. Allerdings ist es ein Trugschluss zu glauben, dass wir deshalb unbekümmert in Sachen Versorgungssicherheit sein können. Die aktuellen Durchschnittsbetrachtungen bedeuten nicht, dass es in Deutschland insgesamt einen Überschuss an Strom gibt. Strom muss jederzeit an jedem Ort verfügbar sein. Denn es kommt immer auf den Ort und den Zeitpunkt des Stromangebots und der Stromnachfrage an.“