1,3 Milliarden Euro beschlagnahmt
In Sizilien kennt man Vito Nicastri als „Herrn des Windes“. Auf seinen Konten herrscht jetzt aber wohl erst einmal Windstille. Vermögenswerte von 1,3 Milliarden Euro seien endgültig konfisziert worden, teilte die italienische Polizei mit. Sie beschlagnahmte unter anderem 43 komplette Firmen, dutzende Villen, Grundstücke und Bankkonten sowie mehrere Fahrzeuge. Nicastri habe im Handel mit Erneuerbaren Energien Kasse gemacht. Es war die bisher größte Aktion dieser Art, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Der 57-Jährige hat nach Erkenntnissen des Kriminalamts zur Bekämpfung der Mafia (DIA) erfolgreich Geschäfte mit Erneuerbaren Energien aus Wind- und Solaranlagen betrieben und steht im Verdacht, der Mafia so bei der Geldwäsche geholfen zu haben. Der Wirtschaftszweig wird in Italien häufig zur Geldwäsche missbraucht.
Nicastri, Chef des größten italienischen Unternehmens für Wind- und Sonnenenergie – deshalb auch der „König der alternativen Energien“ genannt, pflegte unter anderem geschäftliche Beziehungen zu luxemburgischen, dänischen und spanischen Gesellschaften und soll den Wert seiner Firmen bei der Steuer viel zu niedrig angesetzt zu haben.
Eine Aktion „mitten ins Herz“ deer Cosa Nostra
Die Aktion treffe die Cosa Nostra mitten ins Herz, kommentierte die Polizei. Denn die Ermittlungen hätten ergeben, dass Nicastri seinen unternehmerischen Erfolg auch seiner Nähe zur organisierten Kriminalität verdanke. Vor einigen Jahren hatte der gelernte Elektriker begonnen, sich in der Branche der erneuerbaren Energien hochgearbeitet.
Der 57-Jährige soll dem engen Kreis um den obersten Chef der Cosa Nostra, Matteo Messina Denaro, angehören und unter anderem als Strohmann fungiert haben. Besitztümer von Nacastri wurden nicht nur an seinem Wohnsitz in Alcamo in der Nähe von Trapani auf Sizilien beschlagnahmt, sondern auch in der Lombardei, in Latium und in Kalabrien – darunter 98 Immobilien, sieben Autos und 66 Bankkonten. Die Behörden stellten ihn unter Bewachung. Nacastri darf Alcamo drei Jahre lang nicht verlassen.
->Quelle(n): tagesschau.de; wochenblatt.de; huffingtonpost.com; 20min.ch; neues-deutschland.de