„Kraftwerk der Zukunft“ kommt aus NRW

170 Experten bei Jahrestagung des Netzwerks Kraftwerkstechnik in Berlin

Eine intelligente Kraftwerkstechnik ist eine wesentliche Voraussetzung, die Energiewende zum Erfolg zu führen. So lautete der Tenor der Jahrestagung des Netzwerks Kraftwerkstechnik der EnergieAgentur.NRW in der NRW-Landesvertretung am 16.04.2013 in Berlin. Rund 170 Gäste beteiligten sich unter dem Titel „Erneuerbare Energien, Kraftwerke der Zukunft und neue Speicher: Zuviel für die Netze?“ an der Diskussion über die Bedeutung der Kraftwerke auf dem Weg ins post-fossile Zeitalter.

„NRW wird zu Recht als das deutsche, wenn nicht sogar das europäische Energieland Nr.1 bezeichnet. Aber: Nordrhein-Westfalen ist auch für den Großteil der deutschen Emissionen verantwortlich“, erklärte der nordrhein-westfälische Klimaschutzminister Johannes Remmel (Grüne) als Schirmherr der Veranstaltung. „Daraus ergibt sich nicht nur eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz, sondern es besteht gleichzeitig auch großes Potenzial zur Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase“, so Remmel.

NRW mit Sonderrolle in Energiewende

Nordrhein-Westfalen kommt bei der Energiewende tatsächlich eine besondere Rolle zu: zum einen forciert es den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der Windenergie, und die Erhöhung des KWK-Anteils an der Stromerzeugung. Zum anderen liegt Nordrhein-Westfalen geographisch zwischen dem windstarken Norden und dem sonnenreichen Süden der Republik und wird deshalb als Transitland für Strom zunehmend Bedeutung gewinnen. Hinzu kommt, dass Nordrhein-Westfalen als europaweit bedeutendstes Energieerzeugungsland über eine Vielzahl fossil basierter Kraftwerke verfügt, die zum einen die Versorgungssicherheit garantieren, aber zum anderen auch als politisches, wirtschaftliches und ökologisches „Auslaufmodell“ gehandelt werden. „In diesem Spannungsfeld zwischen ökonomischen und politischen Interessen sowie technischen Notwendigkeiten ist der Dialog der Akteure eine notwendige Voraussetzung, um die Handlungsfähigkeit nicht zu verlieren“, betonte Dr. Frank Michael Baumann, Geschäftsführer der gastgebenden EnergieAgentur.NRW und Manager des Clusters „EnergieRegion.NRW“.

Professorenrunde

Genau diesen Dialog auf der Bühne der NRW-Landesvertretung pflegte Diskussionsleiter Thomas Heyer (li.) mit Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Prof. Dr. Albert Moser, RWTH Aachen, Prof. Dr. Klaus Görner, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Felix Höffler, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln; Prof. Dr. Manfred Fischedick, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH.

In einer zweiten Runde diskutierten Dr. Dieter Steinkamp, RheinEnergie AG; Klaus Schulze-Langenhorst, SL Windenergie GmbH; Rainer Baake, Agora Energiewende; Heiko Schmitt, Currenta GmbH & Co. OHG; Ludger Meier, Amprion GmbH und Klaus-Dieter Rennert, Hitachi Power Europe GmbH – die Runde machte deutlich, wie viele unterschiedliche Disziplinen heute die Aufgabe Energieversorgung unter neuen Rahmenbedingungen stemmen müssen.