Skurrile Diskussion über das EEG
Bei den Erneuerbaren hätten wir uns angewöhnt sie in zwei Bereiche zu trennen: Regelbare und fluktuierende Erneuerbare Energien, letztere könnten nur entweder abschalten oder einschalten, könnten fossile verdrängen. Wind und PV würde sich aber „niemals über den Energy-Only-Markt refinanzieren können“. Also fehle ein Refinanzierungsmechanismus, es gehe nicht um Subventionen,das sei ein falsches Wort – es gehe um „Refinanzierung von Systemsäulen“. Gegenwärtig laufe eine skurrile Diskussion über das EEG, über ein Quotenmodell, über Ausschreibungen – ein Systemwechsel (der VKU schlägt Auktionierung vor) gefährde massiv das 2020-Ziel. Nirgend gebe es stichhaltige Argumente dafür. Das EEG müsse weiterentwickelt werden, ganz nüchtern, sonst nichts – das Referenzertragsmodell müsse geändert werden.
Robert Busch führt seit 2005 die Geschäfte des Bundesverband Neuer Energieanbieter. Der Jurist begann seine Karriere als Justiziar bei der ares Energie-Direkt GmbH, arbeitete für die „Task Force Netzzugang“ im Bundeswirtschaftsministerium und war Geschäftsführer der stadtwerk GmbH:
Die Energiewende sei keine Aufgabe für zwei Jahre („Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht“). Man müsse das Marktsystem, bzw. die Regularien ändern in Richtung Kapazitätsmärkte – von Arbeit zur Leistung, Lastsuche statt Leistung. Der Bedarf müsse sich der Leistung anpassen.
Erneuerbare Energien seien insgesamt beweglicher als immer behauptet. Zum Thema Netze meldete Busch Widerspruch an: die Erbsünde sei mangelndes Unbundling, nicht zu viel. Die Verteilnetze der unteren Ebene (96 Prozent) seien noch lange nicht entflochten. Die Rekommunalisierung habe die Entgelte nicht gesenkt. 900 Netze seien ohnehin nicht effizient : wir zahlen – so eine Studie – dafür 5 Mrd. Euro dafür. Direktvermarktung sei bereits eine funktionierende Alternative. Manche redeten gegenwärtig von einem Speicher EEG – davon halte er, Busch, gar nichts.
->Quelle: ho (Mitschrift)