pv magazine: Photon Europe fehlen 7 Millionen

Insolvenzverfahren: Unbestätigte Gläubigerliste

Laut einer Gläubigerliste der Photon Europe GmbH (Verlag des Solarstrom-Magazins Photon) stehen 9 Millionen Euro an Verbindlichkeiten zwei Millionen an Vermögenswerten gegenüber. Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Photon Europe GmbH liegt der Redaktion des pv magazine eine Gläubigerliste mit jeweiligem Forderungsgrund und –betrag der Gläubiger vor. Aus dem Dokument geht hervor, dass sich die Forderungen auf eine Gesamtsumme von mehr als neun Millionen Euro belaufen. Die Vermögenswerte werden mit zwei Millionen Euro angegeben.

Die höchste Einzelforderung eines Gläubigers beläuft sich dabei auf knapp mehr als eine Million Euro. Weitere 17 Gläubiger stellen Forderungen im sechsstelligen Bereich, darunter Banken, Krankenkassen und zusammengenommen Mitarbeiter des Verlags. Weitere knapp 60 Gläubiger stellen Forderungen im fünfstelligen Bereich. Die Photon Power AG, eine Tochter der Photon Holding, fordert zudem aus Darlehen von 2011 und 2012 454.000 Euro. Das ist mehr, als Vorstand Ralf Heuser im Februar gegenüber der Redaktion angegeben hat. Ein Teil der Forderungen von Sozialkassen datiert noch auf Ende 2010 zurück, als der Solarmarkt sehr gut lief.

Behinderten offenbar Löhne vorenthalten

Der Blog „PhotonWatch– kollektiver Watchblog zur Photon-Gruppe“ „begleitet die publizistische Arbeit der Photon-Gruppe“. Ziel sei, „von der Berichterstattung betroffenen Unternehmen, Institutionen oder Personen die Möglichkeit zu geben, der Öffentlichkeit die objektive Wahrheit zur Berichterstattung mitzuteilen“. Dort wird
ein Eintrag hervorgehoben: „Nächstenliebe nur für Uns! Die Photon Methode? Wer die 629 läubiger lange Liste der Photon Europe-Insolvenz durchsieht, stößt bei dem Buchstaben C auf eine besonders ungeheuerliche Entdeckung:’Caritas Behindertenwerk GmbH‘; Behinderten seit über einem Jahr den Lohn für ihre Arbeiten vorzuenthalten, während gleichzeitig mit Volldampf Luxus Dienstreisen vorgenommen werden, verschiebt viele bekannte moralische Grenzen.“

Weiter spießt der Blog zahlreiche offen stehende Gastronomie-Rechnungen auf: „Let’s Dine! Die Photon Methode? Bei der Photon wurde gerne gut gegessen. Auch lud man gerne andere Leute großzügig zum Essen ein. Dies geschah jedoch nicht nur in der heimischen Kantine in Aachen, sondern weltweit auf Kosten der gutgläubigen Köche. Ein Blick in die Gläubigerlister offenbart das Ausmaß und die Zeiträume der Zechprellerei.“

  • Berlin Deutschland: Andels Hotel – Konferenz 2011 Räume und Verpflegung: offene Rechnung  € 186.340,65
  • Berlin, Deutschland: Andels Hotel – Konferenz 2012 Räume und Verpflegung: offene Rechnung  170.455,31
  • Vaals, Holland: Bilderberg Kasteel Vaalsbroek – offene Rechnung   8.500,00
  • Berlin, Deutschland: Speakers Dinner im Alten Zollhaus – offene Rechnung   2.049,60
  • Stolberg, Deutschland: Restaurant Zinkhütter Hof Catering Jahresabschlussfeier 2011 – offene Rechnung    1.428,00 &
  • Shanghai, China: BaoLaiNa Co. Ltd Speakers Dinner Shanghai – offene Rechnung   882,42
  • München, Deutschland: Cafeteria im Bildungszentrum – offene Rechnung   295,20
  • Kassel, Deutschland: Kasino im Berufsbildungzentrum – offene Rechnung   251,30 &
  • offene Gesamtrechung für gastronomische Betriebe:   370.202,48 Euro

Bei den vorhandenen Summen für offene Restaurantrechnungen und den vorliegenen Zeiträumen falle es schwer, so der Blog, „nicht zu glauben, dass dieser Coup nicht von langer Hand vorbereitet wurde.“
->Quelle und weiterlesen: pv-magazine.de; photonwatch.blogspot.de