Wirkungsgrad von nahezu 100%?
„Das serverbasierte AoHeat-Heizsystem wird in energieeffizienten Neubauten und nach Niedrigenergiestandards sanierten Gebäuden eingebaut. Dort wird es an Warmwasserspeicher, Lüftungsanlage mit Wärmetauscher oder Wärmepumpe und Breitbandinternetverbindung angeschlossen. AoHeat gibt bei Rechenprozessen freiwerdende Abwärme an den Warmwasserspeicher ab. Durch diesen Pufferspeicher wird die Immobilie mit Warmwasser und Heizwärme versorgt. Durch den Anschluss an eine Lüftungsanlage mit Wärmetauscher oder an eine Wärmepumpe wird auch die warme Serverabluft vollständig genutzt, womit das AoHeat-Heizsystem einen Wirkungsgrad von nahezu 100% erzielt“, so AoTerra.
Die Idee und die Mannschaft
Als Professor für Informatik mit dem Schwerpunkt auf verteiltes Rechnen und fehlertolerante Systeme an der TU Dresden beschäftigte sich Prof. Christof Fetzer seit Jahren mit dem Betrieb von Rechenzentren und deren Energiebedarf. Mehrere Studien belegen, dass der Energiebedarf zur Klimatisierung von Rechenzentren nahezu gleich hoch ist wie der Energiebedarf zum Betrieb der Server. Fetzer suchte dementsprechend nach einer Lösung, die Serverabwärme sinnvoll nutzen zu können und nicht durch nochmals neuen Energiebedarf aufwändig aus dem Rechenzentrum zu transportieren. Und er fing bei seinem eigenen Haus an.
Gemeinsam mit Dr. Jans Struckmeier, der sich als Physiker bereits mit Energieeffizienz und Niedrigenergiehäusern beschäftigt hatte, kamen sie zu der Lösung, dass sich Wärme aufgrund der Leitungsverluste nur schwer transportieren lässt, Daten jedoch sehr gut und ohne jeglichen Verluste. Die Lösung war, die Daten von nun dezentralen Rechenzentren zu transportieren und die Wärme lokal am Bedarfsort zu erzeugen und zu nutzen. Die Idee und das Konzept von AoTerra mit einer Synergie von „AoHeat“ und „AoCloud“ war somit geboren.
Den kaufmännischen Part in der Geschäftsführung der AoTerra GmbH spielt mit mehr als zehn Jahren internationaler Managementerfahrung René Marcel Schretzmann. Fünf Jahre war er im Board einer international agierenden Management- und Strategieberatung aktiv. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit waren dabei Wachstum und Internationalisierung von Start-Up Unternehmen und Mittelständlern im High-Tech-Sektor.
Die Idee aus Sachsen hat aber nicht nur in Deutschland Potenzial, schreibt Green Wiwo: „So verbrauchen allein die Rechenzentren des Internetgiganten Google so viel Strom wie rund 800.000 Deutsche Haushalte im Jahr. Würde man diese Abwärme nutzen, ließen sich über Wärmetauscher im sonnigen Kalifornien sicher einige zehntausend Häuser kühlen.“