Energiewende steigert Nachfrage nach Metallen
Metalle sind ein wichtiges Ausgangsmaterial für die globale Infrastruktur und zentraler Bestandteil der Weltwirtschaft. Auch in Zukunft wird eine starke Nachfrage erwartet: In Entwicklungs- und Schwellenländern vor allem wegen der rasch fortschreitenden Industrialisierung und in Industrieländern aufgrund des Einsatzes moderner Technologien. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern im Rahmen der Energiewende hin zu einer ganzheitlichen grünen Ökonomie sinken die Treibhausgasemissionen aus der Metallproduktion. Allerdings wird durch diese Transformation die Nachfrage nach Metallen zusätzlich steigen, da die Energiegewinnung aus Erneuerbaren Energien metallintensiver ist als aus fossilen Brennstoffen.
„Durch einen gesteigerten Anteil an Metallrecycling könnten nach unserer Einschätzung einige der negativen Umwelteinflüsse gemindert werden, die durch die Produktion und Verwendung von Metallen verursacht werden“, so Ernst Ulrich von Weizsäcker und Ashok Khosla, Co-Vorsitzende des IRP in einer gemeinsamen Stellungnahme. „Gesteigerte Recyclingquoten allein werden jedoch nicht ausreichen. Zusätzlich muss die Nachfrage nach Metallen auf dem aktuellen Niveau stabilisiert werden und darf nicht weiter ansteigen.“
Metallerzeugung und -verarbeitung brauchen 7 bis 8 Prozent der globalen Energie
Die Verwendung von Metallen wirkt sich lokal beim Abbau aus und nimmt 7 bis 8 Prozent des globalen Energieverbrauchs in Anspruch. Weitere negative Umweltauswirkungen stellen Metallemissionen aus Quellen wie fossilen Brennstoffen und Phosphatdünger dar. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit, eine Lösung für die Endlagerung solcher Metalle zu entwickeln, deren Vorräte die Nachfrage übersteigen.
Recycling benötigt deutlich weniger Energie pro Kilogramm produzierten Metalls als die Primärproduktion und mindert zudem die Gesamtauswirkungen des Abbaus. Recycling zögert auch die Notwendigkeit der Ausbeutung von Magererzen hinaus – eines energieintensiveren Prozesses, der vermutlich mit steigendem Bedarf zunehmen wird – und kann dazu beitragen, einen künftigen Mangel an bestimmten, häufig verwendeten Edelmetallen abzuwenden.
Metalle endlos recyclen
Theoretisch kann man Metalle fast endlos recyceln – eine einmalige Gelegenheit, Umweltschädigung, Energie- und Wassernutzung zu reduzieren und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen ressourceneffizienten grünen Ökonomie zu unterstützen.
Doch die wachsende Komplexität von Produkten erschwert es aufgrund physikalischer Gesetze und damit verbundenen wirtschaftlichen Faktoren zunehmend, alle wertvollen Metalle zu extrahieren und wiederzuverwenden. So kann zum Beispiel ein Handy mehr als 40 Elemente enthalten, darunter Basismetalle wie Kupfer und Zinn sowie Edelmetalle und Platingruppenelemente wie Silber, Gold und Palladium.