Recyclingquoten erhöhen
Um die derzeit existierenden niedrigen Recyclingquoten zu erhöhen ist es von entscheidender Bedeutung, einen globalen Wandel vom materialzentrierten zum produktzentrierten Ansatz zu vollziehen. Ressourceneffizientes Recycling setzt voraus, dass Produkte an ihrem Lebensende (EoL) so in die verschiedensten Bestandteile separiert werden, dass die eingesetzten Recyclingverfahren auf die separierten Produktkomponenten passend abgestimmt sind.
Durch die Optimierung des Recyclings von EoL-Produkten können Effizienzverluste in der gesamten Recyclingkette vermieden werden. Die globale Etablierung eines solchen produktzentrierten Ansatzes wäre ein beachtlicher Schritt in Richtung effizienter Recyclingsysteme, Ressourceneffizienz und einer grünen Ökonomie.
„Unser Ziel muss sein, durch bewussten Materialeinsatz die Rohstoffspirale zu durchbrechen“, sagte Umweltminister Peter Altmaier anlässlich des 12. Treffens des International Resource Panels, das gegenwärtig in Berlin stattfindet. „In Deutschland werden Rohstoffe schon jetzt viel effizienter eingesetzt als noch vor zehn Jahren. Aber wir können noch mehr erreichen: Bis 2020 wollen wir die Rohstoffproduktivität im Vergleich zu 1994 verdoppeln. Nicht zuletzt zur Umsetzung der Energiewende ist auch Deutschland auf viele nur begrenzt verfügbare Metalle angewiesen. Zugleich müssen wir international enger zusammenarbeiten. Dafür brauchen wir einen regelmäßigen Austausch. “
Enormes Potenzial
Das Potenzial des Recyclings ist enorm, wenn man beispielsweise den Umfang von elektrischem und elektronischem Geräteabfall (WEEE) in Betracht zieht. Dieser Abfall wird pro Jahr auf 20 bis SO Millionen Tonnen, beziehungsweise auf drei bis sieben Kilogramm pro Person, geschätzt.
Allein in Europa beträgt WEEE etwa 12 Millionen Tonnen pro Jahr. In den kommenden Jahrzehnten wird eine Steigerung von jährlich mindestens vier Prozent erwartet – das ist etwa das Dreifache der Steigerung beim Hausmüll.
Doch die Recyclingquoten sind durchgängig niedrig – so wurde im ersten Bericht des IRP zu Recyclingraten von Metallen festgestellt, dass weniger als ein Drittel von etwa 60 untersuchten Metallen eine EoL-Recyclingquote von über SO Prozent haben, und 34 Elemente sogar nur eine Recyclingquote von einem Prozent haben.