Studie: E-Wende verfehlt Ziele

E-Mobility-Boom kommt nicht

Noch deutlicher werde der Faktor „Mensch“ bei der Elektromobilität, so die Studie. „Zwar wird bis 2023 die Zahl der Elektrofahrzeuge leicht zugenommen haben, aber der große Boom wird nicht kommen“, erklärte Rottmann weiter. Selbst Menschen, die ihr Fahrzeug fast ausschließlich innerstädtisch verwenden, bleiben bei Benzin, Diesel- und Gasantrieben. Die Wahrnehmung des Elektroautos als kurzatmiges, leistungsschwaches und teures Vehikel führt dazu, dass Elektroautos sich nicht in dem Maße durchsetzen wie gewünscht. Die Dominanz in der Effizienz verbesserter Verbrennungsmotoren bleibt bestehen. Bei Stromverbrauch, Wärmebedarf und Elektromobilität wird deutlich: Die Energiewende ist nicht nur ein technisch getriebenes Projekt. „Wenn es nicht gelingt, die gesellschaftlichen Anforderungen mit der gleichen Sorgfalt zu begleiten, wird die Energiewende weit hinter ihren technischen Möglichkeiten zurückbleiben“, meinte Rottmann.

Hintergrund der Studie

Der Energiemarkt entwickelt sich derzeit unter unsicheren Bedingungen. In der jüngeren Vergangenheit stellten der Atomausstieg in Deutschland und die rasante Zunahme der Photovoltaik schwer vorhersehbare und grundlegend marktverändernde Ereignisse dar. In einem Zeitraum von weiteren zehn Jahren werden wieder Entwicklungen entstehen, die nicht nur eine Fortschreibung sind. In dieser Situation bietet die Studie Informationen für Entscheider über die erwartete Marktentwicklung. Weitere Ergebnisse zeigen für Energieversorger, Verbraucher, Industrie- und Gewerbe wichtige Zukunftsentwicklungen in der Struktur des Energiemarkts, bei technischen Lösungen, Energieverbrauch und Energieträgern auf. Selbst wenn nicht alle darin beschriebenen Zukunftsszenarien eintreten, können Entscheider sie nutzen, um ihre Geschäftspläne auf Robustheit und Zukunftsfähigkeit zu überprüfen. Die Studie basiert auf Einschätzungen und Prospektionen führender Repräsentanten und Entscheider mit Bezug zum Energiemarkt aus den sieben Gruppen Energiewirtschaft, Wissenschaft, Konsumenten und ihren Interessensorganisationen, Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften sowie Politik und Verwaltung.
->Quelle: juraforum.de; die Studie: Delphi-Studie Energiemarkt 2023