Jahresbericht 2012 der Bundesnetzagentur

Telekommunikation

Das Thema Breitband war im Telekommunikationsmarkt auch im vergangenen Jahr bestimmend. Ende 2012 waren insgesamt rund 28 Millionen Breitbandanschlüsse in Betrieb (2011: 27,3 Mio.). Mit 23,3 Mio. Anschlüssen und einem Anteil von 83 Prozent ist „Digital Subscriber Line“ (engl., für: „Digitaler Teilnehmeranschluss“/DSL) weiterhin die dominierende Anschlusstechnologie. Die Zahl der Anschlüsse ist allerdings erstmals seit Einführung der Technologie rückläufig. Im Jahr 2011 wurden noch 23,5 Mio. DSL-Anschlüsse vermarktet.

Ausgeglichen wurde diese Entwicklung durch die Zugewinne in den Kabelnetzen. Zum Jahresende nutzten rund 4,4 Mio. Kunden Breitbandanschlüsse der Kabelnetzbetreiber, das ist eine Steigerung um 800.000. Auf die restlichen Technologien entfielen rund 0,3 Mio. Anschlüsse. Reine Glasfaseranschlüsse haben bisher kaum Verbreitung gefunden.

„Zwischen dem Angebot und der Nachfrage nach höheren Bandbreiten gibt es bundesweit nach wie vor eine große Diskrepanz. Die Unternehmen bieten zunehmend Geschwindigkeiten von mindestens 16 Mbit/s oder gar über Mbit/s an. Trotzdem nutzen noch ca. 60 Prozent der Breitbandkunden Bandbreiten von weniger als 10 Mbit/s, obwohl höhere Bandbreiten verfügbar sind“, betonte Homann.

Die über Breitbandanschlüsse abgewickelte Verkehrsmenge steigt stetig an. Nach Schätzungen der Bundesnetzagentur erhöhte sich die Verkehrsmenge bis Ende 2012 auf insgesamt 4,3 Mrd. GB. Vor allem datenintensive Anwendungen wie z. B. Videoabrufe führen zu steigenden Verkehrsmengen.

„Auch das mobile Breitband befindet sich weiter im Aufwind. Der wachsende Datenverkehr ist für die Leistungsfähigkeit der Mobilfunknetze allerdings eine Herausforderung. 2012 wurden rund 140 Mio. GB übertragen. Das Datenvolumen hat sich damit noch einmal deutlich erhöht“, so Homann. „Die stark wachsende Nachfrage nach mobilem Breitband führt auch zu einem weiter steigenden Frequenzbedarf. Wir haben daher im vergangenen Jahr Szenarien für die zukünftige Bereitstellung von Mobilfunkfrequenzen vorgestellt, die insbesondere die im Jahr 2016 auslaufenden GSM-(emgl., für „Global System for Mobile Communications“)-Frequenzen betreffen.“

Post

Im Postmarkt ist hinsichtlich der aktuellen Wettbewerbssituation deutlich zwischen den Bereichen Brief und Paket zu unterscheiden. Während auf dem Paketmarkt mehrere große Anbieter mit flächendeckenden Zustellnetzen existieren, wird der Briefmarkt (bis 1.000 Gramm) weiterhin von einem einzigen Anbieter, der Deutsche Post-Gruppe, dominiert. Der florierende Versandhandel über das Internet führte im Paketmarkt zu einer positiven Entwicklung.

Erstmals seit 15 Jahren hat die Bundesnetzagentur im Rahmen des Price-Cap-Verfahrens eine Preiserhöhung bei Standardbriefentgelten der Deutschen Post AG genehmigt. Der Briefpreis für Sendungen unter 50 Stück stieg z. B. von 55 Cent auf 58 Cent. Deutschland liegt mit den Briefpreisen nach wie vor im europäischen Mittelfeld.