Alfasolar hat Insolvenz beantragt
Pressemitteilung von alfasolar in eigener Sache: „Bereits seit einiger Zeit befindet sich die Solarbranche in Deutschland in schwerem Fahrwasser. Mehrere Insolvenzen namhafter Firmen haben in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Diese Entwicklung betrifft auch das Unternehmen alfasolar GmbH. Am 24.04.2013 hat die Geschäftsführung sich entschlossen, vorläufige Insolvenz zu beantragen. Das Amtsgericht Hannover hat mit Beschluss vom 26.04.2013 den Sanierungsexperten Manuel Sack aus der Kanzlei Brinkmann & Partner in Hannover zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dieser begleitet ab sofort die Fortführung des Unternehmens alfasolar GmbH.“ alfasolar will Produktion und Geschäftsbetrieb vorerst weiterführen. Man sei „weiterhin lieferfähig“. Kunden und Lieferanten könnten sich jederzeit an ihre bekannten Ansprechpartner wenden.
Der vorläufige Insolvenzverwalter, die Geschäftsleitung und die Mitarbeiter von alfasolar wollten die nächste Zeit intensiv nutzen, um das Unternehmen für die Zukunft erfolgreich zu strukturieren, heißt es weiter. Dabei hoffen sie auf die Unterstützung ihrer Kunden und Lieferanten. Martin Denz, Gründer und Geschäftsführer von alfasolar: „alfasolar gibt es in diesem Jahr seit 20 Jahren. Unsere hochwertigen Produkte haben sich auch in schwierigen Zeiten am Markt behauptet. Unser Anspruch war es stets, qualitativ neue Maßstäbe zu setzen und unsere Produkte weiterzuentwickeln. Diesen Weg wollen wir weiter beschreiten. In der aktuellen Situation haben wir die Chance, uns neu aufzustellen und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.“ Alfasolar hat als Modulhersteller in Hannover eine Produktionsstätte mit einer Kapazität von 40 Megawatt und rund 100 Mitarbeitern.
Auch asola Automotive pleite
Kurz vorher hatte es erst die Schwesterfirma getroffen (s.u.) – jetzt musste die asola Automotive Solar GmbH vorläufige Insolvenz anmelden. Noch 2010 hatte der Hersteller von Solardächern für die Automobilindustrie 200 Beschäftigte und machte als kerngesundes Unternehmen 73 Millionen Euro Umsatz. Zwei Jahre später war die Mitarbeiterzahl bereits auf 45 geschrumpft, der Umsatz auf 20 Millionen Euro abgesackt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Volker Reinhardt bestellt worden, teilte dessen Kanzlei mit. Er habe bereits erste Gespräche geführt, um den langfristigen Erhalt des Erfurter Unternehmens sicherzustellen. „Ich sehe gute Aussichten, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten“, erklärte Reinhardt nach ersten Gesprächen. Mit dem vorläufigen Insolvenzantrag habe auch die Investorensuche für den Photovoltaik-Hersteller begonnen. Gründe für die Pleite mit Ankündigung seien der Wegfall eines großen Kunden und ein „Dominoeffekt“ aus der Insolvenz der Asola Solarpower GmbH.
Kurz vorher: Insolvenzverfahren über die asola Solarpower GmbH eröffnet
Mit Wirkung zum 02.04.2013 war das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Schwesterfirma asola Solarpower GmbH eröffnet und der bisherige vorläufige Sachwalter, Rechtsanwalt Jochen Grentzebach aus Erfurt, zum Insolvenzverwalter bestellt worden. Die mit breiter Zustimmung der Gläubigergremien bereits eingeleitete strategische Neuausrichtung werde in den nächsten Wochen weiter umgesetzt, so Grentzebach. Die bereits während des Insolvenzantragsverfahrens eingeleiteten Maßnahmen hätten sich als richtig erwiesen. Auch vor dem Hintergrund der durch die EU eingeleiteten Anti-Dumping-Verfahren gegen chinesische Hersteller und einer damit einhergehenden Marktverunsicherung sieht der Erfurter Insolvenzrechtsexperte Sanierungschancen, dies auch im Wege einer Neuausrichtung und neuen Schwerpunktsetzung. Der Geschäftsbetrieb von asola Solarpower GmbH läuft unverändert weiter.
->Quelle(n) und mehr: de.alfasolar.biz; pv-magazine.de; pressebox.de