Radermacher:
Die Zukunft unserer Welt

Nachhaltigkeit und globale Balance

„Der Titel dieses  Buches mag auf den ersten Blick etwas verstiegen wirken“,  schreibt der herausgebende Stifterverband auf seiner Webseite, es gehe dem Autoren Franz Josef Radermacher aber in der Tat „um nichts weniger als um die Frage, welche Möglichkeit die Menschheit in Zukunft eigentlich hat, den drohenden globalen Kollaps zu vermeiden“.

Seine Botschaft ist eindeutig: „Es gibt nur den Weg der Nachhaltigkeit und globalen Balance.“ Radermacher, Informatikprofessor in Ulm und Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, tritt für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft ein und wirbt für die Global Marshall Plan Initiative, die sich seit 2003 für eine gerechtere Globalisierung, für eine Welt in Balance, einsetzt. Radermacher schreibt kenntnisreich über globale Herausforderungen, alternative Energien, die Ursachen der Weltfinanzkrise und stellt Personen vor, die sich mutig auf den Weg machen, die Weltpolitik grundlegend zu erneuern. Dabei zeichnen sich seine Vorschläge durch umsichtige Abwägung möglichst vieler Faktoren aus, Instant-Lösungen und blinder Aktionismus sind seine Sache nicht.

Kein Missionar

Radermacher ist kein Eiferer oder Missionar, denn seine Analysen zielen immer darauf, aus Fehlern die richtigen Schlüsse zu ziehen und Wege zu finden, die wirklich gangbar sind. Und das macht dieses Buch so wertvoll: Es zeigt mit bedrückender Klarheit, in welch schwieriger Position die Menschheit sich befindet. Aber es zeigt eben auch, dass sie sich besonnen, umsichtig und entschlossen auf den Weg machen muss.

Seine schlimmsten Befürchtungen sind „Kollaps und Brasilianisierung“, welche die Lebensbedingungen von 90 bis 95 Prozent aller Menschen durch Machteinsatz zu Gunsten weniger „Plünderer“ drastisch verschlechtern würde. Einzige Chance dies zu verhindern, sei globale Kooperation in Form der Global Governance, einhergehend mit technischen Innovationen und weltweit „grünem“ Wachstum. „Ohne Wachstum wird es keine nachhaltige Welt geben“, so Radermacher.

Bildung und Kommunikation als Schlüsselfragen

Den Lesern gibt er mit auf den Weg, dass Bildung und Kommunikation die Schlüsselfragen für die Lösung der weltweiten Probleme darstellen. Denn wenn man überhaupt eine Chance haben wolle, die Welt zu retten, müsse man verstehen, Medien, Politik und Gesellschaft global un den Dienst zu nehmen. Klimaneutral zu leben (z.B. durch Ausgleichszahlungen), Ressourcen aufbauen oder schützen (Aktion Plant for the Planet, in Land investieren) und sich möglichst international vernetzen sind Dinge, die laut Radermacher jeder zur Rettung der Welt beitragen kann, auch wenn er oder sie nur einer von sieben Milliarden Menschen sei.