Erster Branchenmonitor: Zuwachs um 16 Prozent
Die Energieeffizienzbranche in Deutschland erwirtschaftete 2012 hochgerechnet einen Gesamtumsatz von 146 Milliarden Euro und wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent. Die Beschäftigtenzahl nahm im gleichen Zeitraum um 9 Prozent auf etwa 800.000 Mitarbeiter zu. Wichtige Impulse für das Wachstum lieferten steigende Energiepreise, neue Technologien und gesetzliche Vorgaben. Die größten Herausforderungen für die Unternehmen liegen in der schlechten Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte und in verlässlichen rechtlichen Rahmenbedingungen. Das sind wesentliche Ergebnisse des erstmals publizierten „Branchenmonitors Energieeffizienz 2013“, der am 14.05.2013 im Rahmen einer Pressekonferenz von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) in Berlin vorgestellt wurde.
Marktstrukturen, Zahlen und Trends in der deutschen Energieeffizienzbranche
Der Report basiert auf einer Erhebung unter 63 Unternehmen aus so verschiedenen Bereichen wie Maschinenbau, Gebäudeenergieberatung, Baustoffe, Banken und Hausgeräten sowie auf bestehenden Studien und Statistiken. Bislang fehlte ein solch umfassender Überblick über Marktdaten, Entwicklungen und Stimmungen unter Unternehmen, deren Geschäft in der Einsparung von Energie liegt.
Laut Carsten Müller, DENEFF-Vorsitzender, zeigen die „Ergebnisse des Branchenmonitors: Energieeffizienz gehört längst zum Tagesgeschäft vieler Unternehmen und hat sich als Job- und Wachstumsmotor zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für Deutschland entwickelt. Gleichzeitig ist noch viel Luft nach oben. Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Energieeffizienz-Unternehmen an die Politik, zuverlässige Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Insgesamt bewerten die befragten Unternehmen die Stimmung überwiegend als gut (60%) bis sehr gut (7%).[nextpage]
„Neben steigenden Energiepreisen sind das Bewusstsein von Unternehmen und Verbrauchern für Klimaschutz und Nachhaltigkeit wichtige Treiber für den Energieeffizienzmarkt. Für die weitere Entwicklung werten 90% der befragten Marktteilnehmer verbindliche, gesetzliche Effizienzvorgaben als wichtig, 84% nennen einheitliche Standards für Qualität und Qualifikation und 81% wollen ausreichende und vor allem stabile Fördermittel.“, so Martin Bornholdt, geschäftsführender DENEFF-Vorstand und Mit-Autor der Studie.
Kristina Bognar von Schneider Electric: „Die Ergebnisse des Branchenmonitors decken sich mit unseren Praxiserfahrungen: Unsere Unternehmenskunden haben ein großes Interesse daran, Energiekosten und -steuern zu sparen. Dabei werden hohe Anforderungen an individuelle und hochqualitative Lösungen gestellt, die sich schnell rechnen. Unsere Branche ist mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen bestens hierfür gerüstet.“
Walter Willach, Vorstand und Gründer des Gebäude-Energieberater-Netzwerks Energetrium: „Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir: Energiesparen, Komfortsteigerung und Vermögenssicherung motivieren viele Hausbesitzer über energetische Sanierung nachzudenken. Leider sind aktuell viele Eigentümer auch verunsichert: Lohnt sich das überhaupt? Was sind gesetzliche Anforderungen? Was wird gefördert? Wo werde ich gut beraten? Hier müssen wir als Branche noch viel Aufklärungsarbeit leisten und die Politik muss verständliche und verlässliche Aussagen zu Förderprogrammen und Einsparanforderungen treffen, wie der Branchenreport zeigt.“
->Quelle: deneff.org; deneffev.box.com