VW prüft Pumpspeicher in Bergwerk

E-Mobility nur mit Grünstrom konsequent

Der Volkswagen-Konzern will ab 2013 im großen Stil in das Geschäft mit strombetriebenen Fahrzeugen einsteigen. Um dem Vorwurf vorzubeugen, dass die Elektroautos mit Strom aus umweltschädlichen Technologien geladen werden, will das Unternehmen mittelfristig rund 600 Millionen Euro in erneuerbare Energien investieren.

Bei der VW-Tochter Audi wurden bereits erste Beteiligungen an Windrädern in der Nordsee realisiert und im Meer vor dem VW Werk Emden sorgen elf eigene Windräder für nachhaltigen Strom. Außerdem wurden in Emden ein aus Pappeln und Weiden bestehender Energiewald in der Größe von 400.000 Quadratmetern gepflanzt, dessen Biomasse zukünftig zur umweltfreundlichen Wärmeerzeugung verwendet werden soll.

Pumpspeicher im Harz

Der Konzern kündigte zudem die mögliche Investition in ein Pumpspeicherkraftwerk im Harz an. Für mehr als 100 Millionen Euro soll dort ein stillgelegtes Bergwerk umgebaut werden. Die Überlegungen begründete VW-Firmensprecherin Ines Roessler folgendermaßen: “Zu dem in Deutschland grundsätzlich geplanten Ausbau an erneuerbaren Energieträgern sind auch entsprechende Energiespeicher notwendig, deshalb prüft Volkswagen dieses Vorhaben”.

Im Harz würden sich insgesamt zehn Bergwerke mit bis zu 600 Meter tiefen Stollen für solch ein Vorhaben eignen. Das Pumpspeicherkraftwerk würde dann beispielsweise Nachts mit ungenutzter, überschüssiger Windenergie Wasser in ein Speicherbecken auf der Erdoberfläche pumpen. Bei Bedarf würde das Wasser dann in den alten Bergwerksschacht hinabstürzen und mit hoher kinetischer Energie Turbinen antreiben. Die geplante Größenordnung könnte 40.000 Haushalte einen ganzen Tag mit Strom versorgen, oder bei Lastspitzen das Stromangebot ergänzen.

Am Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) und der Technischen Universität in Clausthal wird seitkurzem übe die Verlagerung der Speicherkraftwerke unter die Erde nachgedacht. Stillgelegte Bergwerke bieten oftmals eine Amplitude von mehreren hundert Metern, zudem zerstört der Kraftwerksbau keine ökologisch sensiblen Gebiete und ruft weniger Proteste der Anwohner hervor. Nach ersten Schätzungen eignen sich rund 100 Bergwerke in Deutschland für dieses Vorhaben. Die Realisierung entsprechender Projekte wird dabei vom Bundesumweltministerium gefördert und vom Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik unterstützt. Die Umbauzeit dürfte rund 4-5 Jahre betragen.
->Quelle: agitano.com; cleanenergy-project.de