Entwicklungsländer: Ölverbrauch auf Rekordhoch

Ölkonsum beständig angestiegen

Historisch gesehen haben die Entwicklungs- und Schwellenländer noch nie so viel Öl verbraucht wie im laufenden Quartal. Nach den Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) in ihrem jüngsten Ölmarktreport wird ihr Verbrauch dabei jetzt erstmalig in der Geschichte der Menschheit den der Industrieländer übersteigen.

Die IEA begründet ihre Annahme mit dem in den letzten Jahren beständig ansteigenden Ölkonsum in den Nicht-OECD-Staaten. Dabei subventioniere die öffentliche Hand teilweise massiv den Ölverbrauch ihrer Bürger und der Industrie, sodass steigende Weltmarktpreise dort nur abgeschwächt zu spüren seien. Demgegenüber gehe der Ölkonsum in den Industrienationen aufgrund derselben Preisentwicklung leicht zurück.

Ölverbrauch wird weiter steigen

Ein weiterer Grund ist die Entwicklung der USA vom weltweit wichtigsten Ölimporteur zum Hauptproduzenten von Rohöl. Der Einsatz von Techniken wie dem Schieferöl-Fracking in North Dakota und Texas, bei der durch die Verpressung von Chemikalien in tief liegende Gesteinsschichten dort lagernde Ölvorkommen gefördert werden, spiele bei dieser sich verändernden Marktsituation eine wichtige Rolle, so die IEA. Diese zusätzlichen Ölvorkommen stünden dem Markt zusätzlich zur Verfügung. Sie würden jedoch nicht ausreichen, um den Anstieg des Ölpreises weltweit aufzuhalten. Denn die Fördermengen aus bereits erschlossenen Ölquellen seien seit Jahren rückläufig.

Die Förderung von Öl aus sogenannten unkonventionellen Quellen wie Ölschiefer wird laut der IEA den Ölmarkt ähnlich umkrempeln wie die boomende Schiefergas-Förderung den Erdgasmarkt. Aufgrund des dadurch erweiterten Rohölangebots werde der Ölverbrauch weltweit tendenziell weiter steigen – ebenso wie die globalen CO2-Emissionen. Mit entsprechend fatalen Konsequenzen für den Klimawandel.
->Quelle: iea.org