Finnland auf dem Weg zu Europas Ökotankstelle

Europa soll von Innovationen profitieren

Biogas ist eine von vielen Innovationen, mit denen die Finnen zu Vorreitern eines grünen Umbaus werden. Sie bauen neue Windparks, erforschen Wellenkraftwerke, kühlen Datenzentren mit Meerwasser und erzeugen Biodiesel aus Tierfetten. Die gesamte finnische Energieversorgung – Strom, Wärme, Treibstoffe – soll laut politischem Beschluss bis 2020 zu 38 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. Und von den Techniken soll Europa profitieren.

Als Pasi Torri seinen VW Kombi zu der Tankstelle am Rande der finnischen Stadt Espoo lenkt, huscht ihm ein Lächeln übers Gesicht: Für diese Tankfüllung, weiß er, wird er nur 33 Euro bezahlen, halb so viel wie die meisten Autofahrer. Und obendrein wird er fast kein Kohlendioxid verursachen. Denn Torris VW Kombi fährt mit Biogas.

Biogas aus Klärschlamm und Holzabfällen

Der Öko-Treibstoff ist Torris Profession: Der Finne leitet bei Finnlands Gasversorger Gasum die Biogas-Sparte. Seit im Oktober 2011 die erste Biogas-Anlage ans das finnische Gasnetz angeschlossen wurde, hat Torri viel zu tun. Heute schon sind hunderte Autos in Finnland mit Biogas von Gasum unterwegs und das Biogas heizt tausende Haushalte.

Aber bis 2025 hat Gasum größere Pläne: Zehn Prozent seines Gases will der Konzern aus Erneuerbaren Quellen selbst herstellen – aus Klärschlamm und Holzabfällen. Dazu wollen die Finnen in den nächsten Jahren 400 Millionen Euro  in neue Biogas-Anlagen investieren. Das Potential ist sogar noch viel größer: “Finnlands Wälder bieten genug Holzreste”, sagt Torri, “um 17 Terawattstunden Gas herzustellen.” Das entspricht zwei Dritteln des Gasverbrauchs in Finnland.
->Quelle und weiterlesen: green.wiwo.de