Die Energiewende sozial verträglich gestalten

Soziale Schieflage bei der Energiewende?

Die aktuelle Debatte um die soziale Verträglichkeit der Energiewende muss versachlicht werden, sonst droht sie das „Gemeinschaftswerk Energiewende“ in eine Schieflage zu bringen.  Das fordert eine Arbeitsgruppe der Plattform Energiewende des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in ihrem Bericht „Beiträge zur sozialen Bilanzierung der Energiewende“, der am 21. 05. 2013 in der Kalkscheune in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Veranstaltung wurde von IASS-Exekutivdirektor Klaus Töpfer moderiert.

Ausgangslage für den Bericht war, dass in der öffentlichen Wahrnehmung die Kosten ungleich verteilt sind und Teile der Bevölkerung stärker an den Belastungen tragen als andere. Für eine klare Aussage über die Verteilung von Kosten, Nutzen und zur Teilhabe verschiedener Bevölkerungsgruppen fehlen teilweise belastbare Daten – aber vor allem ein Konzept zu deren jährlicher Erfassung und Darstellung (Monitoring).

Empfehlungen zum sozialen Monitoring der Energiewende

Mit dem Ziel eben diese soziale Dimension der Energiewende besser zu erforschen und die gesellschaftliche Debatte zu versachlichen, hat die Plattform Energiewende  im Jahr 2012 eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe mit Vertretern unterschiedlicher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Gremien ins Leben gerufen. Der gemeinsam erarbeitete Bericht „Beiträge zur sozialen Bilanzierung der Energiewende“ gibt konkrete Empfehlungen zum sozialen Monitoring der Energiewende im Strombereich mit Indikatorvorschlägen zu den Themen Nutzenverteilung, Kostenverteilung und Gemeinschaftswerk Energiewende. Zentrales Ergebnis des Berichts ist es, dass das Monitoring der Energiewende über das klassische energiepolitische Zieldreieck hinaus fortzuschreiben ist, um eine sachliche Abwägung von Kosten und Nutzen zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt der Bericht klare Hinweise auf eine nicht primär von der Energiewende verursachte Energie- bzw. Stromarmut und schlägt Maßnahmen vor, diese zu bekämpfen.

Das IASS in Potsdam erforscht transdisziplinär und mit internationalen Partnern zukunftsweisende Lösungsansätze für globale Herausforderungen und die großen Transformationsprozesse wie die Energiewende in Deutschland. Dafür wurde die Plattform Energiewende gegründet. Ziel der Plattform Energiewende ist es, die Energiewende gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern sowie Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu begleiten und Impulse für die zukunftsorientierte Umgestaltung des Energiesystems zu geben.
->Quelle: iass-potsdam.de; der Bericht: plattform-energiewende.org