Verhandlungen über Antidumping-Zölle

Bloomberg und NYT: US-Regierung sucht gütliche Einigung im Solar-Handelsstreit

Die US-Regierung und die Europäische Union haben sich laut New York Times und Bloomberg entschieden, Übereinkomen mit China im weltgrößten Dumpingstreitfall auszuhandeln, die Chinas PV-Modul-Exporte in Höhe von ungefähr 30 Milliarden Dollar pro Jahr in den Westen einschließen. Das hätten Beamte und Berater in Beijing, Brüssel und Washington mitgeteilt. Geplant sei, den globalen Sonnenkollektor-Markt in eine Reihe von Regionalmärkten aufzuteilen. Das würde den Preis von Solarpaneelen aus China, dem dominierenden Produzenten der Welt stark anheben, von chinesischen Unternehmen würde gefordert, mehr zu verlangen, und die Zahl der zu exportierenden Module würde begrenzt. Der zuständige EU-Kommissar dementiert das jedoch.

Im Gegenzug würden chinesische Gesellschaften keine hohen Zölle mehr auf ihre Exporte von Sonnenkollektoren zahlen müssen. Die Vereinigten Staaten erheben bereits Zölle in Höhe von etwa 30 Prozent. Erwartet wird, die Europäische Union werde am 5. Juni ähnliche Zolltarife von ungefähr 50 Prozent erheben, und sie bis zum 5. März zurückdatieren.

SEIA und AFASE begrüßen

Der US-Interessensverband Solar Energy Industries Association (SEIA) forderte sowohl die USA als auch ausländische Regierungen dazu auf, schnell zu handeln um den drohenden Handelskrieg abzuwenden. „Nachdem wir unsere Absichten dem Weißen Hause gegenüber ausgedrückt haben“, so SEIA-Präsident John Smirnow, „sind wird zuversichtlich, dass die längst notwendigen Verhandlungen voranschreiten.“ Es sei an der Zeit, dass alle zusammen an einer fairen Lösung arbeiteten. Laut der Allianz für Bezahlbare Solarenergie (AFASE), einem Zusammenschluss von mehr als 550 europäischen Unternehmen, die sich gegen Straf- und Ausgleichszölle auf chinesische Solarkomponenten aussprechen,  sollten in der EU auch keine vorläufigen Zölle auf Solarimporte erhoben werden, falls eine Verhandlungslösung gefunden werde. Wenn diese, wie von der Europäischen Kommission bislang geplant, eingeführt würden, würde das die meisten Solarprojekte in den Mitgliedsstaaten „sofort stoppen“. Der Interessensverband veröffentlichte zeitgleich zwei Positionspapiere, mit denen er zwei kürzlich veröffentlichte Studien widerlegen will, die positive Effekte von Strafzöllen hervorgehoben hatten.

De Gucht dementiert

EU-Handelskommissar Karel De Gucht hat Medienberichte dementiert, nach denen die Europäische Union und die Vereinigten Staaten im Solar-Handelsstreit mit China gemeinsam agieren wollen. „Wir haben keinen gemeinsamen Schlachtplan. Wir haben das nicht besprochen“, sagte De Gucht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge am Dienstag. Auch eine Sprecherin des US-Handelsvertreters verneinte dem Bericht zufolge entsprechende Gerüchte.
->Quelle(n): nytimes.com; bloomberg.com; seia.org; reuters.com