Strompreis, Zusammensetzung

Der Strompreis ist das Entgelt für die Belieferung mit elektrischer Energie. Er setzt sich aus den Preisen für die Stromerzeugung und Stromlieferung, aus Abgaben und Umlagen sowe aus Steuern zusammen.

Der Preis für die Stromlieferung als elektrische Arbeit wird weitgehend an den Großhandelsmärkten für Strom bestimmt, wie der European Energy Exchange (EEX), der deutschen Strombörse in Leipzig. Der Preis für die Stromerzeugung beinhaltet neben den Kosten der Stromerzeugung und den Kosten für CO2-Emissionsrechte auch den Gewinn des Stromerzeugers. Die Großhandelspreise für Strom bilden sich an der Strombörse nach dem Marktmechanismus (am Strommarkt Merit-Order genannt): Beginnend mit den niedrigsten Grenzkosten (Kernkraft- und Braunkohlekraftwerke), werden so lange Kraftwerke mit höheren Grenzkosten zugeschaltet (Steinkohle- und Gaskraftwerke), bis die Nachfrage gedeckt ist. An der Strombörse bestimmt das letzte Gebot, das noch einen Zuschlag erhält, den Strompreis (Market Clearing Price). Der Börsenpreis für Strom wird also durch das jeweils teuerste Kraftwerk bestimmt, das noch benötigt wird, um die Stromnachfrage zu decken. Günstige Kraftwerke kommen sowohl den Produzenten über die Differenz zwischen Kosten und Marktpreis zugute (Produzentenrente) als auch den Konsumenten über die Verdrängung teurer Kraftwerke (Konsumentenrente).

An der Strombörse EEX wird zwar lediglich ein Teil des kurzfristig in Deutschland gehandelten Stroms gehandelt – der Preis wird aber auch für die außerbörslichen Geschäfte (OTC-Handel) als Referenz und Grundlage der Preisfindung genutzt. An der Strombörse wird der Strom in unterschiedlichen Vorlauf- und Laufzeiten gehandelt. Am Spotmarkt wird der Bedarf für den nächsten Tag mit Blockprodukten gehandelt, die den Lastgang durch Grundlast-, Spitzenlast- und Einzelstundenkontrakte abbilden. Am Terminmarkt werden die längerfristigen Lieferverträge mit Laufzeiten bis zu mehreren Jahren gehandelt.

Strompreis 2017


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