Akademische Bildung – Bundesregierung fördert Nachwuchswissenschaftler
Der Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013, der erstmals von einem unabhängigen Konsortium erstellt wurde, bescheinige der Bundesregierung erfolgreiche Nachwuchsförderung. Angesichts der hohen Anzahl befristeter Arbeitsverträge im Nachwuchsbereich wolle der Bund planbare Karrierewege erreichen. Das mailt das Bundespresseamt. In diesem Jahr befasse sich der schwerpunktmäßig mit der Situation junger Wissenschaftler in der Post-doc-Phase (Phase zwischen Promotion und möglicher Professur). Insbesondere die Exzellenzinitiative, der Pakt für Forschung und Innovation und der Hochschulpakt eröffneten neue Qualifizierungsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler.
Schneller Berufseinstieg für Promovierte
Laut Bundesbericht ist die im internationalen Vergleich hohe Anzahl von Doktoranden stabil geblieben. Etwa 26.000 Menschen erwarben 2010 einen Doktortitel in Deutschland. Der Anteil von Frauen ist auf 44 Prozent gestiegen. Etwa jeder dritte Doktorand bleibt nach der Promotion an der Hochschule. Rund zwei Drittel sind während der Promotion an den Hochschulen beschäftigt und in größere Forschungsvorhaben eingebunden. Ein Viertel der Doktoranden bekommt ein Stipendium, vor allem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Der Mehrheit der Promovierten gelingt ein schneller Berufseinstieg. Die Beschäftigungsquote der 35- bis 40-Jährigen ist hoch, das Einkommen überdurchschnittlich. Alle Bundesländer haben mittlerweile die Juniorprofessur in ihren Landeshochschulgesetzen verankert. Deren Ziel ist es, jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern bereits im Alter von 30 Jahren eigenständiges Forschen und Lehren zu ermöglichen.
Frauen gewinnen an Boden
Die Situation von Frauen hat sich im Berichtszeitraum verbessert. Frauen sind 2010 auf allen Stufen der wissenschaftlichen Qualifikation stärker vertreten als im Jahr 2000, dennoch sind sie nach wie vor unterrepräsentiert. Durch das Professorinnen-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft sind zwischen 2008 und 2012 insgesamt 260 Stellen für Wissenschaftlerinnen entstanden. Im Bereich der Juniorprofessuren sind Frauen erkennbar auf dem Vormarsch: Dort stieg ihr Anteil auf 37 Prozent. Befristete Arbeitsverträge erschweren Karriereplanung Allerdings arbeiten rund neunzig Prozent aller Wissenschaftler in befristeten Arbeitsverhältnissen. Über die Hälfte der Verträge im Nachwuchsbereich gilt derzeit nur ein Jahr oder kürzer. Postdocs berichten, dass Risiken der Drittmittelfinanzierung auf sie abgewälzt werden.
Wenn Fördergelder wegfielen, würden auch betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Damit ist große berufliche Unsicherheit verbunden. Die Bundesregierung betrachtet es deshalb als zentrale Herausforderung, dem wissenschaftlichen Nachwuchs berechenbare, verlässliche und transparente Karrieren zu ermöglichen.
Wissenschafts-Zeitarbeits-Gesetz nutzen
Einige Hochschulen haben dabei eine Vorreiterrolle übernommen. Sie haben bereits damit begonnen, die Spielräume des Wissenschafts-Zeitarbeits-Gesetzes zu nutzen. Die Universität Bremen beschloss eine Mindestlaufzeit von drei Jahren für befristete Verträge. Die TU München hat mit dem „TUM Faculty Tenure Track“ ein 60-seitiges Konzept vorgelegt, das Postdocs bei entsprechenden Leistungen ihren Verbleib an der Universität garantiert.
Mit dem Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) kommt die Bundesregierung einer Aufforderung des Bundestages vom 18.9.2009 nach, ihm regelmäßig einmal pro Legislaturperiode mit wechselnden Schwerpunkten über die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland zu berichten.
Dem Konsortium gehören an: das Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, das Bayerische Institut für Hochschulforschung und Hochschulplanung sowie das Zentrum für Hochschulforschung Kassel. Die Entstehung des Berichts wurde durch den Wissenschaftlichen Beirat unterstützt.
->Quelle(n):bundesregierung.de/Bildungsrepublik; bundesregierung.de/Forschung; bundesregierung.de/Content