Hafen verbraucht Großteil der industriellen Energie
Die Behörden für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, und für Stadtentwicklung und Umwelt sowie die Hamburg Port Authority (HPA) haben eine Energiekooperation für den Hamburger Hafen gegründet. Gemeinsam solle so der Hafen zu einem Schaufenster für erneuerbare Energien entwickelt werden. Damit sei im Hafen der Weg frei für zukunftweisende Umwelttechnik und Innovationen, die die Energiewende beschleunigten und zu einer erheblichen CO2-Einsparung führten. Um diesen zentralen Komplex ging es im Rahmen des Energieforums, zu dessen zweitem Termin Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz ins Hamburger Rathaus eingeladen hatte. Die Entwicklung des Hafens sei auch unter dem Aspekt der Energiepolitik wichtig.
Ein Großteil des industriellen Energieverbrauchs der Stadt Hamburg entfalle auf den Hamburger Hafen und die dort ansässige Industrie. Auswertungen der Energieeffizienzmaßnahmen im Förderprogramm „Unternehmen für Ressourcenschutz“ zeigten, dass bisher mehr als 40 Prozent der Hamburger Energieeinsparungen von den Unternehmen im Hafen erreicht wurden. Das geschehe im Rahmen des Hamburger Förderprogramms „Unternehmen für Ressourcenschutz“: Ziele bis Mai 2015 sind die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, die Einführung von Energiemanage-mentsystemen und eine jährliche CO2-Vermeidung von 12.000 Tonnen.
Standorte für Windenergie
Potenzielle Standorte für Windenergie im Hafengebiet sollen geprüft werden. Die Prüfung berücksichtige auch offene Betreiber- und Genossenschaftsmodelle, die eine Eigennutzung des erzeugten Stroms ermöglichten. Ziel sei es, bis zu sieben zusätzliche Windenergieanlagen bis 2015 im Hamburger Hafen aufzubauen
Kraft-Wärme-Kopplung
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine Methode der Stromerzeugung bei gleichzeitiger Nutzung der entstehenden Wärme. Ziel bis Mai 2015 sei der Zubau von KWK-Anlagen und die innerbetriebliche Nutzung bislang ungenutzter Abwärmepotenziale in den Hafenbetrieben – mit einer resultierenden jährlichen CO2-Vermeidung von 50.000 Tonnen.
Mobilität
Die Entwicklung innovativer Mobilitätskonzepte sei ein wichtiger Aspekt der Energiewende. Wirtschafts- und Individualverkehre im Hamburger Hafen böten großes Potenzial zur Emissionssenkung und seien gleichzeitig ein hervorragendes Testumfeld für neue Ansätze.
Geprüft werde weiter die Umrüstung der Schiffsverkehre im Hafen auf Antriebe mit Wasserstoff und verflüssigtem Erdgas (LNG). Ein Hybridschiff sowie ein Schiff mit Brennstoffzellenantrieb sollen im Hafen getestet werden, gleichzeitig werde das neue Messboot der HPA mit der innovativen LNG-Technologie ausgestattet. Ziele bis 2015 seien der Bau eines mit LNG-Technologie ausgestatteten Messbootes der HPA, die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen und der Bau eines LNG-Small-Scale-Terminals. Darüber hinaus sollen eine HPA-eigene e-Mobil-Flotte aufgebaut und die aktuelle Flotte auf umweltfreundliche Antriebe umgestellt werden. Bis 2014 sollen Wasserstoffbusse im Hafengebiet fahren.
Biomasse – Potenzialprüfung
Bis Ende 2013 wird geprüft werden, ob der Betrieb einer hafeneigenen Biogasanlage wirtschaftlich, logistisch und ökologisch sinnvoll ist.
->Quelle: hamburg.de