Neue Zwischenlager für die Castoren
Teil der Einigung war auch, in Gorleben die Zwischenlagerung von neuen radioaktiven Abfällen zu stoppen. Gorleben ist der Zwischenlager-Standort für Müll-Container (die so genannten Castoren) aus der Atommüll-Wiederaufbereitung in Frankreich und Großbritannien. 2015 und 2016 werden noch insgesamt 26 Castoren – 5 aus Frankreich und 21 aus Großbritannien – nach Deutschland zurückkehren.
Für diese Castoren aus der Wiederaufbereitung im Ausland muss ein neuer Übergangs-Standort gefunden werden, bis es das Endlager gibt. Als Ersatz stehen die Zwischenlager an den Kernkraftwerken zur Verfügung. In den vergangenen Wochen herrschte jedoch eine intensive Debatte darüber, welche Kraftwerk-Zwischenlager die Castoren zusätzlich übernehmen können.
Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein haben prinzipielle Bereitschaft signalisiert, Castoren an den Zwischenlagern der Kraftwerke Philippsburg und Brunsbüttel zu übernehmen. Doch zwei Standorte reichen nicht aus, ein weiterer Standort muss gefunden werden. Und für alle möglichen Ersatzstandorte gilt es eine Reihe von Fragen zu klären.
Bund und Länder entscheiden gemeinsam
Die Entscheidung, in welche Standortzwischenlager die Castoren transportiert werden, hängt von einer Reihe von Punkten ab, zum Beispiel von den tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen. Das sind unter anderem: eine grundsätzliche Eignung, die vorhandenen genehmigten Stellplätze, die besondere Situation vor Ort (Anbindung an Schiene und Häfen) und die Notwendigkeit baulicher Maßnahmen.
Beim Zwischenlager Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) etwa stellt sich unter anderem das Problem, dass der Nord-Ostsee-Kanal, der für einen Transport in Frage käme, aufgrund des engen Fahrwassers und der Schleusungen weniger geeignet ist. Um die Castoren in den Zwischenlagern sicher zu handhaben, sind bestimmte technische Voraussetzungen (zum Beispiel beim Hallenlastkran) erforderlich, die nicht jedes Zwischenlager hat und die nachgerüstet werden müssen.
Auch die Länge der Transportstrecken ist ein Kriterium. Mit wachsender Länge wachsen auch die Kosten für die Sicherheit. Diese Fragen wollen Bund und Länder nun in den nächsten Monaten klären und eine Entscheidung fällen. Parallel dazu kann die eigentliche Suche nach einem Endlager nun fortgesetzt werden.
->Quelle: bundeskanzlerin.de; Wortlaut der Pressekonferenz