„4. Bericht zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vorgelegt
Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie werden befähigt, Entscheidungen zu treffen und abzuschätzen, wie sich diese auswirken. Die Bundesregierung habe jetzt den „4. Bericht zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vorgelegt. „Wir als Bundesregierung verfolgen mit Enthusiasmus die Nachhaltigkeitsstrategie“, hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Tagung des Rates für nachhaltige Entwicklung im Mai 2013 betont. Nachhaltigkeit sei für Deutschland in vielen Bereichen wichtig, nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung. Dies schreibt das Bundespresseamt in einer Mitteilung.
Bund geht mit gutem Beispiel voran
Laut dem „Bericht zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hat nachhaltige Bildung national und international deutliche Fortschritte gemacht. Im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005 bis 2014) haben zahlreiche Aktivitäten von Bund, Ländern, Kommunen, Akteuren der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft stattgefunden. Dennoch ist nachhaltige Bildung nur einer breiteren Fachöffentlichkeit bekannt. Das will die Bundesregierung ändern. 2014 wird sie eine Konferenz durchführen, um die in Deutschland gemachten Erfahrungen während der UN-Dekade zu sichern. Für die Zeit nach 2014 werden Perspektiven entwickelt, die in die internationale Abschlusskonferenz in Japan einfließen sollen.
Wegen des großen Bedarfs an nachhaltiger Bildung geht die Bundesregierung mit gutem Beispiel voran. Bildung für nachhaltige Entwicklung wird zukünftig bei der Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ministerien berücksichtigt.
Internetportal zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung
Während der Tagung des Rates für Nachhaltige Entwicklung im Mai 2013 hatte die Kanzlerin bereits ein neues Internetportal zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung freigeschaltet. Dies sei ein wesentlicher Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der öffentlichen Verwaltung, so Merkel. Jährlich kaufe der Staat Produkte und Dienstleistungen im Wert von mehr als 260 Milliarden Euro. Umso wichtiger sei es, dass auch die Verwaltung nachhaltig handle. Nachhaltigkeit beim Konsum Nachhaltige Bildung zeige sich im täglichen Leben. Wir alle sind Verbraucher, wir essen, kleiden und bewegen uns. Unser Handeln hat Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Was und wie wir einkaufen, beeinflusst das Warenangebot in den Supermärkten und somit die Entscheidungen der Unternehmen, für welche Produkte sie menschliche Arbeitskraft und Umweltgüter einsetzen.
Nachhaltig einkaufen heißt also, Produkte kaufen, deren Herstellung und Nutzung energiesparend und umweltfreundlich ist. Die Menschen, die Waren herstellen, werden angemessen bezahlt und arbeiten unter fairen Bedingungen. Und zu guter Letzt: Die erworbenen Produkte sind keine Eintagsfliegen, sondern lassen sich lange nutzen und danach recyceln. Nachhaltige Produktion von Lebensmitteln bedeutet, weniger Energie zu verbrauchen und die Natur dabei zu schonen. Das heißt, bei Nahrungsmitteln sollte vor allem auf regionale Produkte gesetzt werden. Auch wer auf seinen Fleischkonsum achtet, trägt zum Schutz von Ressourcen bei. Für die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch sind über 15.000 Liter Wasser nötig.
Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Wirtschaft seien zwei Seiten einer Medaille – so die Erklärung weiter. Wenn mehr nachhaltige Produkte nachgefragt würden, etwa energiesparende Elektrogeräte, setze das für die Wirtschaft Anreize, mehr davon auf den Markt zu bringen. Bildung für nachhaltige Entwicklung versetzet Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigenen Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirke.
Der Einzelne erfährt durch Bildung für nachhaltige Entwicklung, dass sein Handeln Konsequenzen hat: nicht nur für ihn und sein Umfeld, sondern auch für andere. Auch Regierungen, Organisationen und Unternehmen müssen Nachhaltigkeit lernen und umsetzen. Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ haben sich die Staaten der UN verpflichtet, dieses Konzept zu stärken – vom Kindergarten, über die Schule, die berufliche Ausbildung, in Universitäten und in der Forschung, in außerschulische Bildungseinrichtungen bis hin zum informellen Lernen. Die Agenda 21, das internationale Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung nennt in Artikel 36 Bildung als Schlüsselfaktor zu mehr Nachhaltigkeit.
->Quelle: bundesregierung.de1; bundesregierung.de2