US-Brennstoffzellen produzieren gleichzeitig Strom und filtern Kohlendioxid aus Abgas
Leseempfehlung aus Technology Review:
Die Idee, Kohlendioxid aus dem Abgas eines Wärmekraftwerks abzutrennen und unterirdisch einzulagern, krankt bislang an zwei Faktoren: Erstens lässt sich ein dafür benötigtes CO2-Endlager politisch schlecht durchsetzen. Zweitens senkt die Abscheidung den Stromertrag eines Kraftwerks um etwa ein Drittel und kostet damit viel Geld. Zumindest Letzteres könnte eine neue Technik nun ändern: Das CO2 wird dabei nicht wie bisher in einem eigenen energieaufwendigen Prozess aus dem Rauchgas ausgewaschen, sondern quasi als Nebenprodukt der Stromerzeugung mit Brennstoffzellen ausgefiltert. Das jedenfalls ist die Hoffnung der US-Firma FuelCell Energy in Connecticut. Deren sogenannte Schmelzkarbonatzellen („Molten Carbonate Fuel Cells“, MCFC) eignen sich auch für die CO2-Abscheidung.
Diese produzieren Strom aus Methan (CH4). Im ersten Schritt wandelt ein sogenannter Reformer Methan und Wasserdampf in Kohlendioxid und Wasserstoff um. An der Kathode nimmt dieses Kohlendioxid ein Sauerstoff-Atom aus der Luft sowie zwei Elektronen auf und gibt sie an der Anode wieder ab, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Um Kohlendioxid abzuscheiden, wird dieser Kreislauf unterbrochen. Statt das CO2 wiederzuverwenden, bezieht die Brennstoffzelle frisches Kohlendioxid aus dem Abgas eines Kraftwerks und stößt es an der Anode mit einer Konzentration von rund 70 Prozent wieder aus. Der Rest besteht überwiegend aus Wasserdampf, der sich einfach auskondensieren lässt. So bleibt reines CO2 übrig, das sich unter die Erde pumpen lässt.
->Quelle und weiterlesen: heise.de; shop.heise.de (Energiewende Special – siehe Titel)