Altmaier: Energiewende nur mit solarer Wärme

Zwei energieautarke Häuser in Freiberg sollen Zeichen setzen

Bundesumweltminister Altmaier weihte am 08.07.2013 die Solaranlage zweier energieautarker Häuser in Freiberg, Sachsen, ein. Damit setzte er ein deutliches Zeichen, dass die Energiewende in Deutschland nur mit Hilfe von Solarthermie möglich werde, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Die beiden benachbarten, bezahlbaren und tatsächlich energieautarken Gebäude setzen bei Wärme- und Stromerzeugung auf die Nutzung von Sonnenenergie. Nach den Standards des Sonnenhaus-Instituts decken sie ganzjährig ihren Bedarf an Heizung und Warmwasser weitestgehend über eine thermische Solaranlage. Am Standort Freiberg soll mit einer 46 Quadratmeter großen Kollektorfläche und mit einem neun Kubikmeter Langzeitwärmespeicher (Wasser) eine solare Deckungsrate von über 65 Prozent erreicht werden. Den zusätzlichen Wärmebedarf deckt ein Kaminofen mit etwa 2 bis 3 Festmeter Stückholz pro Jahr.

6 kWh/m2

Der Primärenergieverbrauch dieser Häuser liegt mit lediglich 6 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr etwa 90 Prozent unter dem von der Energie-Einsparverordnung (EnEV) 2009 definierten Standard für Einfamilienhäuser. Diese positive Primärenergiebilanz erreicht dieses energieautarke Hauskonzept, indem es beim Heizen darauf verzichtet, wertvollen Strom in Wärme zu verwandeln. Die Solarthermieanlage nutzt die Sonnenwärme direkt. „Die politischen Ziele der Energiewende müssen mit system- und technologieoffenen Förderprogrammen im Gebäudebereich unterstützt werden“, fordert Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts. „Werden Schlüsseltechnologien wie das Sonnenhaus nicht schnell genug im Markt etabliert, gerät die politische Zielvorgabe, ab 2020 nur noch emissionsfreie Gebäude zu realisieren, ins Straucheln.“

Die beiden Freiberger Häuser setzen nicht nur bei der Wärmeversorgung, sondern auch bei der Versorgung mit Haushaltsstrom auf Sonnenenergie (Photovoltaik). Um in diesem Bereich ebenfalls autark zu sein, senkten die Bauherren den Verbrauch von Elektroenergie um 50 bis 70 Prozent auf durchschnittlich 2.000 kWh pro Jahr für eine vierköpfige Familie.

Die Solarexperten und Bauherren Timo Leukefeld (Foto oben, mit Altmaier) und Stephan Riedel Foto re.) kooperieren mit den beiden örtlichen Energieversorgern und stellen diesen ihre Speicher zur Verfügung. Die Stadtwerke Freiberg können diese von außen ansteuern und als Pufferspeicher zum Lastenausgleich nutzen: Statt bei einem erhöhten Anfall erneuerbarer Energien, diese Quellen vom Netz zu nehmen, kann die Energie in solchen lokalen kleinen Pufferspeichern zwischengelagert werden.
->Quelle: www.komm-buero.de