Kommission soll Richtlinien entwickeln
Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie im Europäischen Parlament hat sich am o8.07.2013 auf einen Entschließungsvertrag zur Strom- und Wärmeerzeugung in kleinem und kleinstem Maßstab geeinigt, über den im September im Europäischen Parlament abgestimmt wird. Gleichzeitig fordert der Ausschuss die Europäische Kommission dazu auf, Richtlinien zu entwickeln, die den Netzanschluss kleiner Photovoltaikanlagen in den Mitgliedstaaten vereinfachen.
Die Initiative zielt darauf ab, dass praktisch jedermann als Kleinsterzeuger an der Energiewende mitwirken kann. Damit wird das große Projekt Energiewende in Deutschland und in Europa gesichert und gestärkt. Die Kleinstanlagen sichern die Verbraucher vor einem weiteren Strompreisanstieg ab, ohne die Volkswirtschaft oder die Steuerzahler zu belasten. Auf diese Weise wird die Energiewende den Bürgern buchstäblich näher gebracht und die Identifikation mit den Klimaschutzzielen der EU und der Bundesregierung steigt.
Bundesregierung kümmerte sich bisher nicht darum
Ove Petersen, Geschäftsführer GP JOULE GmbH, die das Plug-In Solarmodul miniJOULE herstellt, das von der Regelung profitieren könnte, fragt, „warum es der Initiative aus Brüssel bedurfte, um Bewegung in die mittlerweile anachronistischen Regeln, Normen und Gesetze zu bringen, die bislang in einigen EU-Staaten die Nutzung von PV-Mikroanlagen wie dem miniJOULE erschweren. Die Bundesregierung, die sonst gerne stolz darauf verweist, dass Deutschland europaweit Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien und beim Klimaschutz sei, hat sich bislang nicht darum gekümmert, PV-Kleinstanlagen einen diskriminierungsfreien Zugang zum Stromnetz zu ermöglichen. Die EU hatdagegen erkannt: Eine umfassende Entbürokratisierung und die Zulassung von Kleinstanlagen, die ins Hausnetz einspeisen, lichtet das Dickicht von Gesetzen, Normen und Verordnungen in diesem Bereich und bringt die Regulierung hier auf einen zeitgemäßen Stand.
Gleichzeitig ist die EU-Initiative als Aufforderung an die normgebenden Institutionen wie den VDE zu verstehen, ihren Widerstand gegen den Betrieb von PV-Mikroanlagen zu beenden und im konstruktiven Dialog mit den Herstellern zügig an einer Novelle der entsprechenden Normen zu arbeiten.
Die Energiewende kann so zuhause beginnen und wird nicht nur von großen Kraftwerksbetreibern und Energieversorgern gemacht. Der Ausschuss hat mit seinem Vorschlag einen Schritt in die richtige Richtung getan: Nun muss abgewartet werde, wie im September in Straßburg abgestimmt wird. Derweil sollte auch in Deutschland der Weg frei gemacht werden für eine kostengünstige und effiziente Energiewende „von unten“. Dafür bedarf es aber einer klaren Rechtssicherheit: Die Einspeisung von Kleinstanlagen bis 1kWp ins Hausnetz auch über die Steckdose muss explizit zugelassen werden.“
->Quelle(n): Der Entschließungsantrag; gp-joule.de