Volkswirte kritisieren Energiewende
Die von der Bundesregierung eingeleitete Energiewende stößt bei Deutschlands führenden Volkswirten auf wenig Gegenliebe. Die Förderung solle radikal zusammengestrichen werden, lautet der Tenor. Das Ökonomen-Barometer von „Euro am Sonntag“ und n-tv hat im Juli einen deutlichen Dämpfer bekommen.
Deutschlands führende Volkswirte schätzen sowohl die Lage als auch den Ausblick für die kommenden zwölf Monate pessimistischer ein als im Juni. Der Stand sank im Juli gegenüber dem Vormonat um acht Prozent auf nur noch 50,1 Punkte. Die Prognose, die die erwartete wirtschaftliche Entwicklung auf Jahressicht widerspiegelt, ging im Juli um sieben Prozent auf 52,2 Punkte zurück. Beide Werte liegen allerdings noch knapp über der entscheidenden 50-Punkte-Marke, die wirtschaftliche Expansion signalisiert.
Wende zur Planwirtschaft
Der Energiepolitik der Bundesregierung stellen die Volkswirte ein schlechtes Zeugnis aus. Auch bei vielen Unternehmen trifft die Energiewende auf heftige Kritik. Erst unlängst hatten etwa die Vorstandschefs von Eon und Siemens eine grundlegende Wende angemahnt. „Die Energiewende ist eine Wende zur Energieplanwirtschaft in einem sowieso schon hochregulierten Sektor“, monierte etwa Prof. Hans Jürgen Schlösser von der Uni Siegen. „Die Preise werden weiter steigen, die Versorgungssicherheit wird zum Traum aus der Vergangenheit.“
Einspeisevergütung abschaffen – CO2-Zertifikate verknappen!
Die einzigen Elemente der Energiewende, die nach Einschätzung der Ökonomen überhaupt ausgebaut werden sollten, sind demnach die geplante Entlohnung von Kraftwerks-Reservekapazitäten sowie zusätzliche Investitionsangebote für Anrainer beim Ausbau der Stromnetze. Klar abgeschafft gehört aus Sicht der Experten dagegen die sogenannte fixe Einspeisevergütung. Beim Emissionshandel fordert mehr als die Hälfte der Ökonomen eine Verknappung der Zertifikate, um die Preise zu stabilisieren.
-Quelle und weiterlesen: n-tv.de