Die Politikstrategie Bioökonomie
Die Politikstrategie Bioökonomie baut auf der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung auf. Sie ist eng verzahnt mit der 2010 beschlossenen „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 – Unser Weg zu einer biobasierten Wirtschaft, die die Grundlagen für Innovationen in der Bioökonomie durch Forschung und Entwicklung legt. Auch in anderen Strategien und Konzepten der Bundesregierung – wie dem „Energiekonzept für eine umweltschonende und bezahlbare Energieversorgung“ (2010) oder der „Rohstoffstrategie“ (2010) – sind weitere politische Ausrichtungen und Festlegungen mit direkter Auswirkung auf die biobasierte Wirtschaft beschrieben. Die Bioökonomie betrifft darüber hinaus verschiedene Fachbereiche wie die Industrie- und Energiepolitik, die Agrar-, Forst- und Fischereipolitik, die Klima- und Umweltpolitik sowie die Forschungs- und Entwicklungspolitik.
Die Leitgedanken, strategischen Ansätze und Maßnahmen der Strategie sollen dazu beitragen, die Potenziale der Bioökonomie in Deutschland im Rahmen eines nachhaltigen Wirtschaftens zu nutzen und helfen den Strukturwandel hin zu einer biobasierten Wirtschaft zu stärken.
Die Leitgedanken
- Zur Umsetzung der Ziele entwickelt die Politikstrategie Bioökonomie unter anderem folgende Leitgedanken:
- Die Ernährungssicherung hat auch im globalen Kontext Vorrang vor der Erzeugung von Rohstoffen für Industrie und Energie.
- Nutzungspfade mit einem höheren Wertschöpfungspotenzial sind bei der weiteren Ausgestaltung der Rahmenbedingungen der Bioökonomie zu bevorzugen.
- Wo möglich und sinnvoll soll die Kaskaden- und Koppelnutzung von Biomasse realisiert werden.
- Die Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Bioökonomie in Deutschland und die Wachstumspotenziale auf den internationalen Märkten sind stets mit in den Blick zu nehmen.
- Für die Wettbewerbsfähigkeit der Bioökonomie sind gut ausgebildete und informierte Fachkräfte unentbehrlich.
- Die Chancen und Rahmenbedingungen für die Nutzung von Schlüsseltechnologien und ihr Transfer in die wirtschaftliche Nutzung sind zu verbessern.
- Die Bioökonomie muss wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen an die Art, wie produziert wird, Rechnung tragen. Dies gilt beim Umwelt-, Klima-, Natur- und Tierschutz sowie bei der Einhaltung sozialer Standards.
- Die Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards in den Produzentenländern, insbesondere solchen mit schwacher Regierungsführung und schwachen Institutionen, ist auszuweiten und auf die Überprüfung ihrer Einhaltung hinzuwirken.
- Ein enges Zusammenwirken politischer, wirtschaftlicher, wissenschaftlicher, ökologischer und sozialer Akteure ist bei der Entwicklung der Bioökonomie notwendig.
Die Handlungsfelder
Aufbauend auf den Leitgedanken entwickelt die Politikstrategie Bioökonomie in drei Querschnitts- und fünf thematischen Handlungsfeldern strategische Ansätze und unterstützt diese mit konkreten Maßnahmen:
- Handlungsfeld A: Kohärenter Politikrahmen für eine nachhaltige Bioökonomie
- Handlungsfeld B: Information und gesellschaftlicher Dialog
- andlungsfeld C: Ausbildung und Lehre
- Handlungsfeld D: Nachhaltige Erzeugung und Bereitstellung nachwachsender Ressourcen
- Handlungsfeld E: Wachstumsmärkte, innovative Technologien und Produkte
- Handlungsfeld F: Prozesse und Wertschöpfungsnetze
- Handlungsfeld G: Konkurrenz der Flächennutzungen
- Handlungsfeld H: Internationaler Kontext