Vorgänger-Anlagen: Carter und Bush
Das Weiße Haus verfügte bereits einmal über eine Solaranlage, bestehend aus 32 Modulen. US-Präsident Jimmy Carter hatte sie 1979 installieren lassen. Der ehemalige Erdnuss- und Baumwollfarmer ließ in den späten 70er-Jahren ein 28.000 Dollar teures Solar-Wasserheiz-System installieren, das jährlich 1.000 Dollar an Heizkosten einsparen sollte. Es funktionierte nicht wirklich. “Sprechen Sie mit irgendjemandem, der damals im Westflügel beschäftigt war, und sie werden hören, dass er sich die Hände mit kaltem Wasser waschen musste”, erzählt Gary Walters, der frühere Chief Usher. Die Kollektoren blieben immerhin sieben Jahre lang, bis Ronald Reagan sie in einem Akt, den viele als Sinnbild für die Energiepolitik dieses Präsident betrachteten, im Zuge von Renovierungsarbeiten vom Dach entfernen und in einer Lagerhalle in Virginia einmotten ließ.
Den bisher größten grünen Sprung bescherte dem Weißen Haus jedoch George W. Bush: Drei Solaranlagen wurden installiert. Eine thermische Anlage auf der Umkleidekabine des Schwimmbads, die das Wasser für Pool und Duschen erwärmt, sowie mehrere Photovoltaik-Module auf dem Dach eines Servicegebäudes, die zur Stromversorgung des Anwesens beitragen. Fast so, als könnte es seinem Ruf als “Mann der Ölindustrie” schaden, war es dann aber nicht die Bush-Regierung, die der Öffentlichkeit mitteilte, dass im Weißen Haus Solartechnik genutzt wird, sondern die Solarindustrie – und das zu einem Zeitpunkt, als die Ausrüstung bereits seit vier Monaten installiert war.
Energie-Autarkie im Terror-Fall
Zwar nicht grün aber clever ist hingegen das Argument des Heimatschutz-Ministeriums, wo man die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Regierungs- gebäuden begrüßen würde um – im Falle eines terroristischen Anschlags oder eines massiven Stromausfalls – handlungsfähig zu bleiben. Ob man in diesem Zusammenhang auch über ein Programm “Rauchzeichen statt E-Mails” nachdenkt, ist nicht bekannt. Immerhin befindet sich Washington D.C. mit seinen nicht vorhandenen Wolkenkratzern und dafür einer großen Anzahl an lang gezogenen, massiven zwei- bis sechsstöckigen Bürogebäuden und 200 Sonnentagen im Jahr, in der geradezu einzigartigen Lage, zur Hauptstadt der Solarenergie und zum Vorzeigemodell für den Rest des Landes zu werden.
->Quelle: n-tv.de; greenhome.de; pv-magazine.de; FotoWhiteHouseSouthFacade © CC-BY-SA-3.0/Matt H. Wade at WikimediaCommons