20.08.2013: Welterschöpfungstag

2030 zwei Erden nötig, wenn nichts geschieht, bis 2050 drei

Schon der „Living Planet Report 2012“ des WWF, eine alle zwei Jahre erscheinende Studie zum „Gesundheitszustand der Welt“, kam zu den Erkenntnissen, dass wir bis zum Jahr 2030 zwei Planeten benötigten, „um unseren Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken“, wenn die Menschheit weiter so lebte wie bisher. Bis 2050 wären es sogar fast drei.

Klimawandel, Artensterben, Wassermangel und der Kollaps der Fischbestände seien klare Anzeichen dafür, dass die Erde unter der Übernutzung leide, sagte der Geschäftsleiter Naturschutz beim WWF Deutschland, Christoph Heinrich. „Bis Ende des Jahres brauchen wir wohl über 150 Prozent der verfügbaren Ressourcen.“ Um der Bedrohung zu begegnen, fordert der WWF, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 global auf mindestens 40 Prozent zu steigern, die Waldvernichtung zu stoppen und den Artenschwund aufzuhalten. Generell müssten Produktionsweisen und Konsumgewohnheiten der Menschheit umweltfreundlicher werden, so der WWF.  Regierungen, Unternehmen und Konsumenten hätten die Mittel in der Hand, um nachhaltiger zu leben, sei es durch Energieeffizienz, bewussteren Fleischkonsum oder umweltfreundliche Mobilität.

Methodik

Im Jahr 2011 kam der Earth Overshoot Day ein paar Wochen später als 2010. Bedeutet dies, dass wir global reduziert Überschreitung? Die Antwort ist leider nein, sagt Global Footprint Networks. Denn der Earth Overshoot Day sei eine Schätzung, kein genaues Datum. Es sei „nicht möglich, mit 100prozentiger Genauigkeit den Tag zu bestimmen, an dem wir unser ökologisches Budget sprengen“. Anpassungen des Datums, an dem wir unser Erd-Ressourcen-Konto überziehen, seien revidierten Berechnungen geschuldet und nicht ökologischen Fortschritten der Menschheit. Die aktuellen Annahmen in den Daten des Global Footprint Network legten nun nahe, dass der Earth Overshoot Day seit 2001 jedes Jahr drei Tage nach vorne gerückt sei.

Mit der Änderung der Methodik des Global Footprint Network, verschöben sich auch die Projektionen. Aber jedes wissenschaftliche Modell zeige einen einheitlichen Trend: Wir überzögen bei weitem unser Budget, und die „Verschuldung“ verschlimmere sich ständig. Es sei eine ökologische Schuld, und die Zinsen, die wir für die zunehmenden Schulden zu zahlen hätten – Nahrungsmittelknappheit, Bodenerosion und die CO?-Zunahme in der Atmosphäre – würden verheerende menschliche und materielle Kosten verursachen.
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