NYT zitiert aus dem Entwurf des neuen IPCC-Berichts
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) ist davon überzeugt, dass die Hauptursache für den Temperaturanstieg der vergangenen Jahrzehnte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in menschlichen Aktivitäten zu suchen ist. Das IPCC warnt davor, dass die Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts um mehr als drei Meter ansteigen könnten, wenn die Treibhausgas-Emissionen in dem gegenwärtig außer Kontrolle geratenen Tempo weitergehen. Das berichtete die New York Times.
Die Ergebnisse stehen im Entwurf einer Zusammenfassung des nächsten großen Klimaberichts für die Vereinten Nationen. Die Forscher entkräften das oft von Klimaskeptikern zitierte Argument, die Klimaerwärmung habe sich in jüngster Zeit verlangsamt, mit dem Hinweis auf die Einwirkung kurzfristiger Faktoren. Der Bericht unterstreicht, dass die wesentlichen Informationen über den künftigen Klimawandel stärker begründet seien als je zuvor. Die wachsende weltweite Besorgnis sei mehr als gerechtfertigt. Es wird auch einmal mehr auf die tiefgreifenden Folgen der immer weiter steigenden Emissionen hingewiesen.
„Es ist höchst wahrscheinlich („extremely likely“), dass der menschliche Einfluss auf das Klima mehr als die Hälfte des beobachteten Anstiegs der weltweiten durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 1951 bis 2010 verursacht hat,“ zitiert die NYT aus dem Entwurf des Berichts. „Es besteht große Sicherheit, dass dies die Meere erwärmt und einige Klimaextreme in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verändert hat, Schnee und Eis schmelzen ließ, sowie den durchschnittlichen Wasserspiegel der Weltmeere hat steigen lassen.“
Im IPCC-Bericht von 2007 hätten bereits „eindeutige Beweise“ für die Erwärmung als solche gestanden, so die NYT, er sei allerdings ein wenig der Verantwortungs-Zuweisung ausgewichen – die Chancen seien mindestens 90 Prozent, dass die Ursache anthropogen sei, hieß es damals. Die Sprache des aktuellen Entwurfs sei stärker, er sehe „zu mindestens 95 Prozent den Menschen als Hauptursache des Klimawandels“.
Der Entwurf stammt vom zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen, einem Gremium von mehreren hundert Wissenschaftlern, der 2007 zusammen mit Al Gore den Friedensnobelpreis erhielt. Seine alle fünf oder sechs Jahre veröffentlichten Zusammenfassungen gelten als endgültige Bewertungen der Risiken des Klimawandels – sie haben Einfluss auf das Regierungshandeln auf der ganzen Welt. Auf Grundlage der IPCC-Schlußfolgerungen werden Hunderte von Milliarden Euro ausgegeben im Bemühen, die Treibhausgas-Emissionen zu verringern.
->Quelle und kompletter Bericht: nytimes.com; weitere Informationen: de-ipcc.de; ipcc.ch