Rund ein Drittel weniger, sagen Prognos/Fichtner
Eine neue Studie von Prognos AG und Fichtner Gruppe kommt zu dem Ergebnis, dass die Kosten für Strom aus Offshore-Windenergie in den nächsten zehn Jahren um rund ein Drittel gesenkt werden können, wenn konsequent ausgebaut wird. „Den ermittelten Kostensenkungspotenzialen liegt die Annahme zugrunde, dass wir bis 2023 stetig mindestens 9 GW zubauen. Nur so gewinnen wir Projekterfahrung, können technische Innovationen vorantreiben und damit die Kosten deutlich senken“, sagte Jens Eckhoff, Präsident der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE am 23.08.2013 bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
Eckhoff weiter: „Die Offshore-Windenergie hat erhebliches Kostensenkungspotenzial. Um dieses Potenzial heben zu können, braucht die Branche verlässliche Rahmenbedingungen zur Erreichung eines signifikanten Marktvolumens.“ Die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE hatte die Studie gemeinsam mit Verbänden und Unternehmen aus der Offshore-Windindustrie beauftragt.
Markt kontinuierlich weiterentwickeln, um Erfahrungen zu nutzen
Die Verfasser der Studie analysierten die mögliche Kostenentwicklung der Stromerzeugung aus Offshore- Windenergie bis 2023. Dazu wurden drei typische deutsche Standorte für Offshore-Windparks untersucht.
- Das erste Szenario setzt anhand zweier Ausbauszenarien eine stabile Marktentwicklung voraus und beschreibt einen Ausbau mit mindestens 9 GW installierter Leistung in Deutschland bis 2023. In diesem Szenario sinken die Kosten bis 2023 um durchschnittlich etwa 31 Prozent.
- Das zweite Szenario sieht bei einem optimalen Marktumfeld einen Ausbau von 14 GW bis 2023 vor. In diesem Fall können die Kosten um bis zu 39 Prozent sinken.
Kontinuierliche technische Weiterentwicklung notwendig
„Zentraler Treiber der Kostensenkung ist die kontinuierliche technische Weiterentwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Insbesondere bei den Investitionskosten können Einsparungen erreicht werden. So nehmen die Kosten für Tragstrukturen und weitere Komponenten sowie für die Installation ab. Der Einsatz größerer Turbinen senkt die spezifischen Kosten, da die Energieerträge deutlich steigen“, sagte Frank Peter von Prognos, Mitverfasser der Studie. Die Studie zeigt zudem, dass durch wachsende Erfahrungen bei Planung, Bau und Betrieb der Anlagen eine Reduzierung der Risiken und damit auch der Finanzierungskosten möglich ist. Außerdem können Betrieb und Wartung der Offshore-Anlagen vor allem durch Verbesserungen in der Logistik günstiger werden, etwa durch den Einsatz leistungsfähigerer Schiffe und optimierter Infrastruktur.
Die Untersuchung zeigt zudem, dass bei einem optimalen Marktumfeld auch eine erweiterte Serienfertigung und steigender Wettbewerb zur Kostensenkung beitragen. Eckhoff erklärte: „Wir haben in Deutschland eine Reihe von Projekten, die in den Startlöchern stehen. Ihnen fehlt derzeit die nötige Investitionssicherheit. Um die Erfahrungen aus den ersten deutschen Offshore-Windparks nutzen und die Weiterentwicklung der Industrie vorantreiben zu können, ist eine zeitnahe Umsetzung erforderlich. So kann Offshore-Strom einen wesentlichen Beitrag zur zukünftigen Energieversorgung leisten.“
Auftraggeber der Studien: Die Studie wurde von der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE in Auftrag gegeben, mit Unterstützung vom Offshore Forum Windenergie (OFW), dem VDMA Fachverband Power Systems, der Windenergie-Agentur WAB e.V. sowie von AREVA Wind GmbH, BARD Engineering GmbH, DONG Energy Renewables Germany GmbH, EnBW Erneuerbare und Konventionelle Erzeugung AG, E.ON Climate & Renewables Central Europe GmbH, EWE Vertrieb GmbH, IBERDROLA Renovables Offshore Deutschland Zwei GmbH, RWE Innogy GmbH, SIEMENS AG Wind Power Power Division, SWM Stadtwerke München GmbH, Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG, Vattenfall Europe Windkraft GmbH, WindMW GmbH und wpd Offshore GmbH.
->Quelle: offshore-stiftung.com; Kurzfassung Studie.PDF