Töpfers heiteres Schlusswort
Als Töpfer mit großer Verspätung zum (Schluss-) Wort kam, machte er aus der Not eine Tugend: Im Blick auf seine frühere Tätigkeit als Bauminister und auf die Uhr konstatierte er: „Ich bin die Dehnungsfuge.“ Als Bauminister habe er bei Erhalt und Wieder-Nutzung der historischen Berliner Bausubstanz das anwenden können, was er als Umweltminister gelernt habe: „Das ist Recycling pur.“
Besonders würdigte Töpfer die Teilnahme das fast 80jährigen Nobelpreisträgers Paul Crutzen. Er sei es gewesen, der mit seinen Arbeiten auch ihn angetrieben habe, auf ein Abkommen zur Schließung des Ozonlochs hinzuarbeiten. Töpfer fragte, angelehnt an Crutzen: „Sind wir noch im Holozän, oder schon im Anthropozän? Wieweit hat der Mensch die Welt verändert, dass es heute der Ingenieure bedarf, um die Folgen wieder zu beheben?“ Crutzen zeichne sich vor allem dadurch aus, dass er um seine Verantwortung als Wissenschaftler in der Gesellschaft wisse.
Wichtig sei, dass wir immer mehr Wissenschaft nicht allein aus Wissenschaft heraus verstünden, „sondern mit Menschen, die wissen – wir nennen es transdisziplinär“. Dies sei das Ziel seines Institute for Advanced Sustainable Studies in Potsdam; Töpfer leitet es als Gründungsdirektor. Freimütig bekannte Töpfer am Schluss: „Es hat sich bei mir eine gewisse Alters-Eitelkeit eingestellt: Man hört so etwas gern.“
->Autor und Fotos: ho