Signal der Bundesregierung nötig
Immer noch verhalten zeige sich die Entwicklung der Windenergie auf See: Hier gingen im ersten Halbjahr 2013 nur 21 Offshore-Windenergieanlagen mit 105 Megawatt ans deutsche Netz – europaweit waren es 1.045 Megawatt. Aber die Aussichten auf ein stärkeres Wachstum der Windenergie auf See verbesserten sich: Im Jahr 2012 seien über 109 Fundamente und in diesem Jahr bereits im ersten Halbjahr weitere 155 Fundamente aufgestellt worden. Bei einem Durchschnitt von vier Megawatt pro Fundament seien das nach Installation und Netzanschluss der Turbinen zusammen rund 1.000 Megawatt. 38 Turbinen mit zusammen knapp 200 Megawatt seien im ersten Halbjahr installiert aber noch nicht am Netz. Einige davon und weitere, die in der zweiten Jahreshälfte installiert werden, würden noch in diesem Jahr ans Netz gehen und ersten Strom einspeisen. Insgesamt werde mit etwa 200 Megawatt für 2013 und über 1.000 Megawatt für 2014 und für 2015 gerechnet.
Thorsten Herdan: „Die Zahlen zeigen, dass die in Bau befindlichen Offshore-Windenergie-Projekte mit zusammen knapp 2.000 Megawatt zur Umsetzung gelangen.“ Allerdings sei so schnell wie möglich ein deutliches Signal seitens der Bundesregierung notwendig, um Planungssicherheit für Investoren bei der zweiten Ausbaustufe von weiteren 5.000 Megawatt zu erhalten. Ansonsten werde bis 2015 kein weiterer Euro in neue Projekte investiert. „Der Windenergie-Ausbau insgesamt verläuft seit Jahren planbar und kontinuierlich. Auf unsere Prognosen konnte sich die Politik stets verlassen. Verlässlichkeit erwartet die Branche daher auch von der nächsten Bundesregierung“, erklärte Pilarsky-Grosch.
Windenergie als Konjunkturmotor
Das Investitionsvolumen in Windenergieanlagen, die in Deutschland im Jahr 2012 an Land installiert wurden, betrage etwa 2,6 Milliarden Euro. Bei den Offshore-Windenergieanlagen wären es 120 Millionen Euro. Das entspreche zusammen mit 2,7 Milliarden Euro etwa sechs Prozent des Weltmarktes.
Das Produktionsvolumen der Windenergieanlagen-Hersteller in Deutschland sei 2012 mit dem Weltmarkt und dem Heimmarkt von insgesamt etwa 6 Milliarden Euro auf etwa 6,3 Milliarden Euro gewachsen. Hier liege der Anteil am Weltmarkt bei 15 Prozent. Davon würden für etwa 5,8 Milliarden Euro Onshore-Windenergieanlagen und für etwa 0,5 Milliarden Euro Offshore Windenergieanlagen produziert. Die Exportquote sei von 66 Prozent auf 67 Prozent leicht gestiegen. Pilarsky-Grosch: „Windenergie ist auch in der Krise ein zuverlässiger Konjunktur-Motor.“