Langsame Änderungen der Meeresströmungen ermöglichen Langzeit-Prognosen
Der Grund liegt in den langsamen Änderungen der Meeresströmungen, die Größen wie Lufttemperatur und Niederschlag, also das Klima beeinflussen. „Die Schwankungen der Strömungen bringen Ordnung ins Wetterchaos“.
Die Forscher verwendeten ein Klimamodell, ein sogenanntes gekoppeltes Ozean-Atmosphäre Modell, in das sie die gemessenen Winddaten der letzten Jahrzehnte einspeisten. Für die beiden abrupten Änderungen rechneten sie Vorhersagen durch, die einige Monate vor Beginn der beobachteten Klimaverschiebungen begannen. Das Mittel über alle Vorhersagen zeigte für beide Änderungen eine gute Übereinstimmung mit dem beobachteten Klimaverlauf im pazifischen Raum. „Die Winde ändern die Meeresströmungen und diese beeinflussen das Klima. In unserer Studie ist es uns gelungen, die für die beiden abrupten Klimaänderungen wesentlichen Prozesse zu identifizieren und realistisch nachzubilden“, so Latif. „Damit sind wir ein gutes Stück in Sachen Kurzfristklimavorhersage weiter gekommen, besonders, was die Entwicklung der globalen Erwärmung anbelangt. Von der zuverlässigen Beantwortung der Frage, ob die nächsten Winter in Deutschland eher warm oder kalt ausfallen werden, sind wir allerdings noch weit entfernt. Da liegt die Verlässlichkeit von Vorhersagen noch bei etwa 50%, was bedeutet, dass man auch eine Münze werfen kann“, dämpft der Leiter des GEOMAR-Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik allzu großen Optimismus hinsichtlich regionaler Kurzfrist-Klimavorhersagen.
->Quelle(n): Ding, H., R. J. Greatbatch, M. Latif, W. Park and R. Gerdes, 2013: Hindcast of the 1976/77 and 1998/99 climate shifts in the Pacific. J. Climate, http://journals.ametsoc.org/doi/abs/10.1175/JCLI-D-12-00626.1; geomar.de