Das vorab hochgejubelte Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück ging in den Augen der politisch Interessierten für jeweils ihren Kandiaten positiv aus – „überraschungsfrei“ nannte das SPD-Fraktionschef Steinmeier – wie wahr. Nur – man wird ja noch fragen dürfen: Wo blieb die Umwelt? Wo die Ökologie? Wann war die Rede von Nachhaltigkeit? Nachhaltigkeit in der Politik vom durch Rösler verhinderten Backloading bis hin zur Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa? Warum kam der Weltrekord im Ölverbrauch nicht vor? Wann spielte die drohende Klimakatastrophe eine Rolle? Wer führte das Wort Kohlendioxid nur ein einziges Mal im Mund? Wer sagte „Erderwärmung“ oder „Anstig der Meeresspiegel“. War ein einziges Mal von Treibhausgasen die Rede? Spielten die Gemeingüter, die wir schmerzfrei am eigenen Ast sägend fortwährend aufessen, irgendwann irgendeine Rolle? Hat einer der Kandidaten jemals den Begriff „Externalisierung“ genannt? Externalisierung, die wir um unserer eigenen Zukunft willen dringend beenden müssen? Oder gar das Wort Internalisierung? Warum spielte die Energiewende kaum eine Rolle? Das Duell wurde in vier Programmen ausgestrahlt, für 17,6 Millionen Zuschauer – ob die gemerkt haben, was im Duell alles fehlte? Hofffentlich. Und hoffentlich entscheiden alle Wähler am Wahltag (auch) im Lichte dieser Kriterien. ho