Fracking-Gift tötet seltene Fischart

US-Regierungsbehörde warnt erstmals

Dass Fracking nicht so harmlos ist, wie (manche Bilder und) seine Befürworter glauben machen wollen, wird schon lange befürchtet – nicht umsonst ist es in manchen europäischen Staaten bereits verboten. Nun belegt offenbar die wissenschaftliche Studie einer Geologiebehörde in den fracking-begeisterten USA, dass im Bundesstaat Kentucky die verwendeten Flüssigkeiten eine bereits bedrohte und daher unter Schutz stehende Fischart getötet haben.

Giftige Abwässer belasten umliegende Gewässer

Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um Gas und Öl freizusetzen. Diese hochgiftige Mischung scheint nun nach Angaben der US-Behörde in den umliegenden Gewässern von Fracking-Anlagen für den Tod vieler Exemplare der seltenen Chrosomus cumberlandensis („Blackside Dace“ – eine Weißfischart, die nur in Kentucky vorkommt) im Wasserschutzgebiet Acorn Fork verantwortlich zu sein. Ein Subunternehmer habe die Flüssigkeiten nach Bohrungen nicht ordnungsgemäß entsorgt. Die Verschmutzung sei also nach dem Fracking entstanden.

Elektrische Leitfähigkeit von 200 auf 35.000 Mikrosiemens erhöht

Festgestellt wurde nach Beginn des Frackings ein Abfall des pH-Wertes im Wasser von 7,5 auf 5,6. Dies beschreibt eine Versäuerung als auch Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit von 200 auf 35.000 Mikrosiemens. Verursacht wird dies durch eine Konzentrationserhöhung gelöster Salze. Schon geringe Abweichungen beim pH können für Fische und pflanzen lebensbedrohlich werden und sie aus ihren Lebensräumen verdrängen.

Trotz Gefahr keine Einsicht

Zu Nachdenken über die oder gar Abwenden von der fragwürdigen Technik haben bisher vorgelegte Studien jedoch (noch) nicht geführt. Vielmehr scheint das Bestreben der größten Wirtschaftsmacht der Welt, von Energieimporten unabhängig zu werden, höhere Priorität zu genießen als der Umweltschutz. Schon länger warnen Wissenschaftler vor den Umweltgefahren der unkonventionellen Gasfördermethode: Im Juni hatten Forscher eine Belastung des Trinkwassers in der Nähe von Fracking-Anlagen im Bundesstaat Pennsylvania festgestellt.

Brunnen belastet

Eine Studie hatte Hinweise gefunden, dass Trinkwasser durch Fracking, mit Gasen belastet wird. Manche Brunnen in der Nähe von Fracking-Anlagen seien mit Methan, Ethan und Propan belastet. Die Methan-Belastung war der Studie zufolge bei Brunnen im Umkreis von einem Kilometer um Fracking-Anlagen sechsmal, die Ethankonzentration sogar 23-mal höher als in anderen Brunnen.

In Deutschland ist das sogenannte Fracking nach wie vor nicht geregelt. Eine Gesetzesinitiative wurde – wohl aus politischen Gründen – bis nach der Wahl gestoppt.
->Quelle(n): water4life-blog.info; iwr.de; huffingtonpost.com; spiegel.de; siehe auch: Dossier – Fracking – Segen oder Fluch