Chemie-Mittelstand fordert Kostenstopp für die Energiewende – Memorandum: Förderung für Neuanlagen sofort aussetzen
Der Mittelstand der Chemischen Industrie hat von der kommenden Bundesregierung einen sofortigen Kostenstopp bei der Energiewende gefordert. Reinhold von Eben-Worlée, Vorsitzender des Ausschusses selbständiger Unternehmer im Verband der Chemischen Industrie (VCI), stellte in Berlin ein von rund 200 Unternehmen unterzeichnetes Memorandum des Chemie-Mittelstands vor. Danach hat sich das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mittlerweile zu einer gefährlichen Kostenlawine für alle Verbraucher und besonders für kleine und mittlere Betriebe der Branche entwickelt.
Von Eben-Worlée, (2.v.li.) Geschäftsführender Gesellschafter der Worlée-Chemie GmbH in Hamburg, sagte: „Die weiter steigende EEG-Umlage wirkt wie eine Sondervermögensteuer für energieverbrauchende Unternehmer. Das schwächt unsere Investitionskraft und gefährdet Arbeitsplätze. Bis zu einer grundlegenden EEG-Reform fordern wir daher von der neuen Bundesregierung als Sofortmaßnahme ein Aussetzen der Förderung von Neuanlagen.“ Ein weiterer Preisanstieg für den Ausbau erneuerbarer Energien sei für den Chemie-Mittelstand nicht hinnehmbar.
Abschaffung der Härtefallregelung = Investitionsstop
In seinen Forderungen unterstützt wurde von Eben-Worlée durch Ingo Nawrath (2.v.re.), Geschäftsführer der basi Schöberl GmbH & Co. KG aus Rastatt. Laut Nawrath belegen die Kostenanstiege in jüngster Zeit, dass das EEG in seiner heutigen Form ausgedient habe: „Eine EEG-Reform muss die Belastung für alle Verbraucher eindämmen, erneuerbare Energien in den Markt integrieren und EU-kompatibel sein. Wenn die Energiewende so wie heute organisiert bleibt, arbeitet sie gegen energieintensive Unternehmen, die auf eine Grundlast-Versorgung zu bezahlbaren Preisen angewiesen sind.“
Nawrath machte sich dafür stark, dass energieintensive Betriebe nicht stärker belastet werden. Falls die nächste Bundesregierung die Härtefallregelung beim EEG abschaffe, werde basi Schöberl laut Nawrath durch Mehrbelastung von mehreren Millionen Euro keine neuen Investitionen in Deutschland tätigen. „Die Mehrkosten gefährden auch unsere Kunden, die wiederum ihren Standort Deutschland dann in Frage stellen müssen“, sagte Nawrath.
->Quelle: Memorandum des Chemie-Mittelstandes: „Kostenstopp für die Energiewende!“