Biomasse, allgemein

Mit dem Ausdruck Biomasse werden Stoffgemische bezeichnet, die in Lebewesen gebunden und / oder von ihnen erzeugt werden. Der Umfang dieser Stoffgemische wird in ihren Massen angegeben. Biomasse wird häufig nur für ausgesuchte, räumlich klar umrissene Ökosysteme erfasst. Oder aber sie wird bloß für bestimmte, einzelne Populationen herausgearbeitet. Gelegentlich gibt es zudem Versuche, die Biomasse der gesamten Ökosphäre abzuschätzen. In der Ökologie existiert kein einheitlicher Biomasse-Begriff. Die verwendeten Begriffe klingen zwar ähnlich. Im Detail unterscheiden sie sich allerdings mehr oder weniger stark. (Wikipedia)

Bioenergie wird aus dem Rohstoff Biomasse gewonnen. Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie in Form von Energiepflanzen, Holz oder Reststoffen wie z.B. Stroh, Biomüll oder Gülle. Bioenergie ist unter den Erneuerbaren Energieträgern der Alleskönner: Sowohl Strom, Wärme als auch Treibstoffe können aus fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse gewonnen werden. 2011 wurden aus fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse insgesamt 36,9 Milliarden Kilowattstunden Strom, 126,5 Mrd. kWh Wärme sowie 3,6 Mio. Tonnen Biokraftstoffe erzeugt.

Da Biomasse rund um die Uhr verfügbar und flexibel einsetzbar ist, kommt ihr eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien zu. Die Bioenergie bietet der Landwirtschaft ein zusätzliches Standbein. Rund 124.000 Arbeitsplätze wurden 2011 bundesweit in diesem Bereich gezählt.

Die dezentrale Nutzung der Bioenergie stärkt zudem die kommunale Wertschöpfung: Nach Berechnungen des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung sorgte die Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus Biomasse im Jahr 2010 für 1,9 Milliarden Euro an Einkommen, Steuereinnahmen und Unternehmensgewinnen in den Kommunen.

Energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe

Der Anteil der Bioenergie an den erneuerbaren Energien betrug im Juli 2012  nach Angaben des Verbraucherministeriums (BMELV) 70 Prozent. Derzeit findet weltweit ein starker Ausbau der Erzeugung von Bioenergie aus Biomasse statt. Wichtige Gründe sind die Bemühungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen, abnehmende Verfügbarkeit fossiler Energieträger und deren steigende Preistendenz. In Deutschland wird dieser Ausbau im Strombereich vor allem durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert.

Bei der Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung wird nicht mehr Kohlendioxid freigesetzt, als zuvor von den Pflanzen aufgenommen wurde – Bioenergie trägt damit zum Klimaschutz bei. Biomasse ist vielseitig und kann als fester, flüssiger oder gasförmiger Energieträger zur Verfügung gestellt werden, sie kann zur Erzeugung von Wärme und Strom eingesetzt werden und Kraftstoffe ersetzen. Damit ist sie die vielseitigste aller alternativen Energieformen – und ihr Energieangebot ist nicht von schwankenden Winden und Sonneneinstrahlung abhängig. Außerdem kann die Nutzung von Biomasse die Entwicklung ländlicher Räume fördern.

Einzelne Bioenergien stehen in der Kritik, da ihre Erzeugung eine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung darstellen kann. Bioenergie wird aber nicht nur aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, sondern auch aus Lebens- und Futtermittelabfällen sowie Abwasser. Diese Stoffströme sind weltweit in großer Menge vorhanden. Diese Potentiale müssen zusätzlich erschlossen werden.
->Quelle(n): BMELV unendlich-viel-energie.de