Eurosolar: „Quotenmodell ist vergifteter Köder“

EE-Verband setzt sich vehement für EEG ein

„Das EEG ist das erfolgreichste wirtschafts- und industriepolitische Instrument zur Förderung erneuerbarer Energien“, schreibt der Branchenverband Eurosolar in seiner jüngsten Mitteilung. Trotzdem werde es im derzeitigen Wahlkampf vehement von Seiten der Bundesregierung angegriffen. Unterstützt werde die Politik dabei durch eine intensive Medienkampagne. Auch die Monopolkommission schlug nun erneut den Ausstieg aus dem bisherigen Fördersystem für erneuerbare Energien zugunsten eines Quotenmodells vor. Es war vor zwei Jahren und ist auch jetzt wieder heftig umstritten – siehe: solarify.eu: „Quotenvorschlag der Monopolkommission unter schwerem Beschuss“.

„Quotenmodell wird den Ausbau stoppen“

Axel Berg, Vorsitzender der deutschen EUROSOLAR-Sektion, erläutert: „Dieser Vorstoß für ein Quotenmodell ist ein vergifteter Köder. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass Quotensysteme teuer sind, technologische Innovationen verhindern, die Anzahl der Wettbewerber verringern und somit den Ausbau der Erneuerbaren Energien zum Erliegen bringen. Es geht den Befürwortern nur darum, die oligopolistischen Strukturen der konventionellen Energiewirtschaft zu sichern.“

Quotenmodelle bevorzugten einseitig die großen Energiekonzerne, so Eurosolar. Dabei hätten bisher vor allem Regionen, Kommunen, Stadtwerke sowie die mittelständische Wirtschaft und die Bürger vor Ort die Energiewende vorangetrieben. RWE, E.ON und Co. hätten sich mit 5 % Anteil an der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen hingegen bisher eher als Bremser hervorgetan. Wer glaube, dass sich dies durch einen Wechsel vom EEG hin zum Quotenmodell ändern werde, der irre gewaltig.

„Neu am Vorschlag der Monopolkommission ist, dass nicht mehr Großbritannien sondern Schweden als Musterbeispiel für ein Quotenmodell herhalten muss. Die Fläche, Einwohnerzahl und Geographie von Schweden kann jedoch sicherlich nicht mit Deutschland verglichen werden. Außerdem wird der hohe Ökostromanteil in Schweden fast ausschließlich aus alter Wasserkraft und dem Verfeuern von Holz bereitgestellt. Der Anteil von Wind- oder Solarenergie ist hingegen verschwindend gering“, erläutert Berg.

Kostengünstige Energiewende nur mit EEG

Die Kritiker des EEG argumentieren oftmals, die erneuerbaren Energien verursachten hohe Kosten. Aktuelle wissenschaftliche Stellungnahmen und Studien zeigen jedoch, dass ein schneller Ausbau der regenerativen Energien zu einer kräftigen Kostenersparnis führt (Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft u.a.). Viele Erneuerbare-Energien-Anlagen produzieren schon heute zum Teil deutlich günstiger Strom als der konventionelle Kraftwerkspark. Bis zum Jahr 2030 summiert sich der Kostenvorteil auf insgesamt 54 Mrd. Euro. Jede Kilowattstunde Strom aus neu gebauten Wind-, Wasser- und Solaranlagen kostet dann im Schnitt 3,1 Cent weniger als Strom aus fossilen Quellen. Die Zahlen zeigen laut Eurosolar also deutlich, dass die politischen Bestrebungen, das Tempo der Energiewende zu drosseln, auch wirtschaftlich unvernünftig sind.

Das EEG habe seit 2000 dafür gesorgt, dass der von wenigen großen Energieversorgern dominierte Strommarkt aufgebrochen worden sei. Die Energiewende funktioniere also nur mit einem EEG, das Bürgern, Kommunen, Stadtwerken und mittelständischen Unternehmen Anreize zu regionalen Investitionen gibt. Dies sei die Grundlage für einen lebendigen Wettbewerb bei der Energieversorgung.

EUROSOLAR will die im Juni gestartete Kampagne „Eine kostengünstige Energiewende geht nur mit dem EEG“ fortsetzen und in der Woche vor der Bundestagswahl eine weitere Anzeige in einer überregionalen Zeitung schalten.
Folgt: Hintergrundinformationen von Eurosolar