Zögerliche Klimapolitik verdreifacht Kosten

Die Grenzen des Erreichbaren

Die Forscher haben die ökonomischen Herausforderungen des Klimaschutzes mit Hilfe umfangreicher Computersimulationen untersucht. Sie berechneten 285 alternative Klimaschutzszenarien, in denen Annahmen zum Verlauf internationaler Klimaverhandlungen, der Verfügbarkeit von emissionsarmen Technologien wie Solarenergie, Windkraft, Biomasse, CCS und Energieeffizienz, sowie zur Stringenz langfristiger Klimaschutzmaßnahmen variiert wurden. Zur ökonomischen Bewertung der Szenarien untersuchten sie Indikatoren wie Vermeidungskosten, Energiepreise und potentielle Finanztransfers in einem internationalen Kohlenstoffmarkt.

Edenhofer: „Erstmals Zusammenhang von Klimazielen und Herausforderungen beschrieben“

„Unsere Studie ist die erste, die die Zusammenhänge zwischen der Stringenz von Klimazielen und ökonomischen Vermeidungsherausforderungen derart detailliert beschreibt“, sagt Ottmar Edenhofer, Ko-Autor der Studie und Chefökonom am PIK. „Wir waren in der Lage die – wie wir es nennen – Grenze des Erreichbaren abzuschätzen: in Abhängigkeit von Vermeidungszielen, Zeitvorgaben und Technologieverfügbarkeit steigen die Kosten von Klimapolitik ab einem gewissen Punkt unverhältnismäßig stark an.“ Weiterhin auf internationaler Ebene die Klimapolitik nur halbherzig voranzutreiben, sei nicht nur kostspielig, sondern könnte auch das Erreichen von Klimazielen in den Bereich des Unmöglichen rücken, schließen die Wissenschaftler.
->Quelle(n): pik-potsdam.de;
Artikel: Luderer, G., Pietzcker, R.C., Bertram, C., Kriegler, E., Meinshausen, M., Edenhofer, O. (2013): Economic mitigation challenges: how further delay closes the door for achieving climate targets. In: Environmental Research Letters (online) [DOI:10.1088/1748-9326/8/3/034033] -ab 17.09.2013: iopscience.iop.org