Forschungsministerium fördert neue Projekte

Herrschende Regelsysteme belohnen nicht-nachhaltige Lösungen der Marktakteure und können zu Destabilisierung der Gesellschaft führen

Die noch anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise hat verdeutlicht, dass die vorherrschenden Regelsysteme des Wettbewerbs und der Gewinnoptimierung nicht-nachhaltige Lösungen der Marktakteure belohnen, die zu einer Destabilisierung unserer Gesellschaft führen können, häufig die Umwelt stark belasten und teilweise soziale Standards in der Produktion konterkarieren. Notwendig ist eine Entwicklungsperspektive, die Nachhaltigkeit umfassend in all ihren ­Dimensionen berücksichtigt und somit dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg mit Chancen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen wie auch für mehr soziale Gerechtigkeit im nationalen wie internationalen Rahmen verbindet. Eine solche Ausrichtung erhöht mutmaßlich auch die Resilienz der gesellschaftlichen Systeme, und trägt dazu bei, Unternehmen, Organisationen und Individuen gegenüber Krisen zu stärken.

Produktion und Konsum von Gütern und Dienstleistungen tragen einerseits zu Wohlstand und Lebensqualität bei. Sie sind andererseits eine wesentliche Ursache für die Entstehung sozial-ökologischer Problemlagen. Vor diesem Hintergrund suchen und erproben zahlreiche Unternehmen und viele Verbraucher erfolgreich neue Formen des nachhaltigen Produzierens und Konsumierens.

Leitbild einer Green Economy noch nicht erreicht

Trotz der inzwischen erreichten Fortschritte und zahlreicher Beispiele für nachhaltige Unternehmensführung ist das Leitbild einer Green Economy insgesamt, besonders im globalen Zusammenhang betrachtet, noch nicht erreicht. Auch gab es in den letzten Jahren keine bahnbrechende Entwicklung zu nachhaltigen Konsummustern. Um die Ursachen zu analysieren und zu beheben, setzt diese Richtlinie an den in Nummer 2.1 genannten Fragestellungen für die Forschung an.

Ziel der Förderung ist, durch Forschung die Grundlagen zu legen für:

  • Handlungsoptionen für den Weg zum nachhaltigen Wirtschaften, z. B. für die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen, für die Aufskalierung und Übertragbarkeit von Erfolgsmodellen für nachhaltiges Wirtschaften oder für ­realistische Strategien für eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs;
  • bessere Bewertungsmöglichkeiten für die Fortschritte auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften sowohl als ­Managementinstrumente für einzelne Unternehmen als auch für die Green Economy als Leitbild insgesamt;
  • neue erfolgversprechende Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften, z. B. neue Geschäftsmodelle oder Formen nachhaltigen Konsums;
  • ein an die BMBF-Förderinitiative „Nachhaltiger Konsum – Vom Wissen zum Handeln“ anknüpfendes besseres Verständnis von Verbraucherverhalten, um gezielte Instrumente für den Weg zum nachhaltigen Konsum zu entwerfen und Konsumenten gezielter über nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen informieren zu ­können.

->Quelle: jpi-climate.eu; bmbf.de